Es ist wieder einer jener Abende, an denen es um alles geht. Wenn der Stadtrat der mitteldeutschen Kulturmetropole Halle heute parallel zum Schicksalsspiel Deutschland gegen Ghana tagt, dann beschäftigt er sich mit der Radwegverbindung zwischen Dölau und Nietleben, dem Ausbau des Blindenleitsystems auf zentralen öffentlichen Straßen und Plätzen und einer zwielichtigen Anfrage des ademokratischen NPD-Stadtrates Erik Schulze, der sich Sorgen um die "finanziellen Mitteln zur Unterstützung von Projekten zur Bekämpfung des Linksextremismus" macht.
Für die große Schicksalsstunde der in der Vergangenheit so oft schuldig gewordenen Volksgemeinschaft an den Heimempfängern aber hatte die agile Stadtverwaltung zuvor schon gesorgt. Während andere Orte flaggen, ließ Halle eine seiner berühmten Himmelsinstallationen eigens auf das Großereignis in Südafrika zuschneiden: Ein Himmelszelt in den beliebten deutschen Nationalfarben, eine gigantische Autoseitenscheibenflagge, aufwendig mit Kupfersulfationen und Kaminasche ins Himmelszelt gefärbt und im Rahmen der von PPQ weltweit präsentierten Veranstaltungsreihe "Der Himmel über Halle" präsentiert. Ein einzigartiger, ein grundsympathischer Gruß der Heimat an die Truppen, die drunten auf dem Rasen in schweren Schlachten stehen, nun aber wissen: Die Stadtverwaltung Halle samt der mit der Ausführung der immer wieder überaschenden Illuminationen der Abteilung XIa des Sport- und Bäderamtes steht wie ein Mann hinter der deutschen Elf. Was soll da noch schiefgehen im Kampf um Deutschlands Zukunft, unten am Kap der Guten Hoffnung?
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.