Seit Jahren kämpft Sandro Wolf mit seinem kleinen Wolkenbefruchtungsflieger für endlosen Sonnenschein über Sachsen-Anhalt mit seiner Beinahe-Metropole Halle an der Saale, nach einer vor zwei Jahren veröffentlichten EU-Statistik eine der regnerischsten Städte Europas. 2004 etwa, als die EU-Statistiker in Halle nach dem Regen sahen, tropfte es hier an 266 von 365 Tagen vom Himmel. Die Stadt lag damit in der Regenrangliste noch vor dem schottischen Glasgow, dem irischen Cork und dem nordirischen Derry.
Doch zwei Jahre, in denen der ehemalige DDR-Kampfpilot Wolf die Wolken über der Saalestadt wegbombte, haben sich bezahlt gemacht. Inzwischen fällt "der Osten vor allem durch Trockenheit auf; er ist die regenärmste Region Deutschlands", analysiert das Wettermagazin "Der Spiegel" in einem großen Online-Vergleich der deutschen Regenmengen.
Die Ursache sei klar: Regenwolken, die sich über dem Atlantik mit Feuchtigkeit vollgesogen hätten, würden sich oft bereits im Westen vor den Mittelgebirgen abregnen, bevor sie Sachsen-Anhalt erreichten. So komme es nicht von ungefähr, dass die Magdeburger Börde für ihre besondere Trockenheit als Kornkammer des Osten berühmt sei. "Der Harz schirmt die Region von Regenwolken ab", schreibt der "Spiegel", "besonders im Sommer sind ausgedehnte Dürrephasen keine Seltenheit".
Für kommende Woche bereits sei eine Analyse in Arbeit, die Halle und Merseburg zu den nebligsten Städten der Welt erklären wird. Als Datengrundlage diene diesmal eine Mitteldeutschland-Querung der kompletten Metereologie-Redaktion in einem von vier Mitfahrern engagiert zugerauchten VW Golf mit kaputter Lüftung.
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