Typisch, typisch. In einem Akt institutionalisierter politischer Gewalt setzen sich Kanzlerin, Koalitionspartner und Opposition gleichermaßen harthörig über den Ruf hinweg, der eigentlich nicht zu überhören ist: Das Volk, so zeigt es auch die PPQ-Umfrage zum Thema (Zwischenstand links), will Franz Beckenbauer mit überragender Mehrheit als seinen Volkspräsidenten. Doch das politische Berlin, kein Raumschiff wie Bonn, sondern ein U-Boot, das unter dem Volkswillen wegzutauchen sucht, gefällt sich lieber ein weiteres Mal darin, Versorgungsposten mit abgehalfterten Ministerpräsidenten und Pfarrern zu besetzen.
Hinter verschlossenen Türen klüngelten sowohl CDU und FDP als auch SPD und Grüne ihren Kandidaten für den vakanten Thron im Schloß Bellevue aus. Weder war eine Televoting möglich, noch konnte über Internet oder die gute alte Postkarte abgestimmt werden. Mehr Nichtachtung für Volkes Willen ist nicht denkbar, weniger Demokratie kaum vorzustellen. Statt Lehren aus der jahrelangen Fehlbesetzung des Amtes zu ziehen, die von der gesamten Qualitätspresse zum Glück unmittelbar nach dem Rücktritt des bisherigen Bundespräsidenten Horst Köhler schonungslos aufgedeckt werden konnte, wird weitergemacht wie bisher.
Zwei Gestalten von der ewigen Besetzungscouch der politischen Postenjäger treten in einem toten Rennen gegeneinander an, wie eine Monarchin die Stelle ihres Haushofmeisters besetzt, bestellt sich die Regierungschefin einen Staatspräsidenten, dem nicht nur die angeborene Präsidiabilität des vielmaligen Weltfußballers Franz Beckenbauer abgeht, sondern auch dessen Vorliebe für Weißbier. Eine junge Frau zu haben ist aber längst noch keine Garantie dafür, Deutschland weltweit hervorragend präsentieren zu können. Das hat das Volk schon lange erkannt - wann endlich begreift es auch die politische Klasse?
Und was ist mit Mannichl?
AntwortenLöschenDer wurde doch schon befördert.
AntwortenLöschenpräsidentengardechef!
AntwortenLöschenVielleicht könnte Rainald Grebe selbst dem Amt neuen Glanz verleihen. ;)
AntwortenLöschenÄh, ich lese gerade auf der Titelseite der Eule, daß Loddar Präsi werden soll. Den hatte ja nun gar keiner auf'm Zettel.
AntwortenLöschenWat nu?
Mangels Otto Waalkes habe ich Otto Schieli gewählt, der hat mit dem echten Otto wenigstens den Vornamen gemein.
AntwortenLöschenmatthäus? naja, im gegensatz zu gauck spricht der wenigstens ein bisschen ausländisch
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