Schon vor seiner Auszeichnung mit dem Oscar für seine brillante Rolle im Partisanendrama "Inglorous Basterds" hatten viele Beobachter dem österreichischen Charaktermimen Christoph Waltz den großen Sprung nach Hollywood zugetraut. Zu sehr erinnerte der in Wien geborene Mime (oben links) bei seinen Glanzauftritten immer wieder an einen anderen großen Schauspieler und Träger des Ifland-Ringes: Bruno Ganz, der Schweizer, der seine größten Erfolge als Darsteller eines Österreichers in einer deutschen Megaproduktion feierte.
Was allerdings kaum jemand wusste: Der wendige und belesene Waltz war zu jener Zeit bereits in der Filmfabrik beschäftigt. Unter dem Namen "Tim Roth" (ober rechts) verdingte sich einer der besten deutschen Darsteller in einer US-Fernsehproduktion: Für "Lie to me" schlüpft Waltz als angeblicher Brite Roth, nach offiziellen Angaben fünf Jahre jünger als er selbst, einmal wöchentlich in die Rolle des Dr. Cal Lightman. Der ist ein Experten für Körpersprache und Mikroausdrücke, dem es dank seiner raschen Beobachtungsgabe immer wieder gelingt, Verbrechern ihre Taten an der Nasenspitze anzusehen, wie ein altes Wiener Sprichwort sagt.
Bisher hat der Oscar-Preisträger schon drei Staffeln der doppelbödigen Serie abgedreht, ohne sich weiter zu tarnen als mit einem dünnen Drei-Tage-Bart und seiner überragenden Wandlungsfähigkeit. Dennoch haben Filmkritiker und Medien seine Doppel-Identität bisher nicht erkannt: Obwohl doch die Lightman-Figur unübersehbar auf die frühen Forschungen des wie Waltz aus Österreich stammenden Tiefenpsychologen Sigmund Freud verweist.
Unvergessen, wie er mit Rosenkranz Güldenwaltz gespielt hat.
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