Der Trend geht zur Cloud, der Trend geht zur Zweitschlagzeile: Erst legte das ursprünglich von Edvard Munch entworfene "Aschemonster" (vergleichend forensische Fotos unten) "Europa lahm" (Tagesschau), dann hieß es, die "Kritik an Verkehrsminister Ramsauer wächst" (Die Welt), weil die verheerende Aschewolke von ähnlicher Körperlichkeit war wie Ozonloch, Klimawandel, Rinderpest und Schweinegrippe: Die Wissenschaft hatte ihr Vorhandensein mit Hilfe komplizierter Computermodell eindeutig nachgewiesen. Doch kein lebendiger Mensch konnte sie wirklich sehen.
Das Wagnis, inmitten dieser Ungewissheit aufzusteigen und selbst nachzuschauen, wieviel Asche da aufs Haupt des Europäers rieselt, war immens. Doch im Dienst der Volksaufklärung, als Sklaven von Wahrheit und Wahrhaftigkeit, scheute eine PPQ-Testfliegerbesatzung das Risiko nicht. In engem Zusammenwirken mit der Fluglinie Widenoe.no ging ein Kamerateam an Bord einer aus Sicherheitsgründen mit Propellern angetriebenen Widenoe-Maschine, um erste spektakuläre Aufnahmen vom Hinterkopf des "Aschemonsters" (Bild) zu machen. Vier Stunden jagte der mit einem hochsensiblem Tümmlerradar ausgestattete Flieger die virtuelle Aschewolke, immer wieder schien sie greifbar nah, löste sich dann aber wie ein gespenstischer Nebel auf, sobald der fliegende Erkundungstrupp sich unter Führung des erfahrenen Wetterpiloten Sandro Wolf auf Objektivweite näherte.
Die Bilder sprechen denn auch eine eigene Sprache. Unsichtbar wie einst die Radioaktivität aus dem zerstörten Meiler von Tschernobyl dräut die Aschewolke, sie drängt die Globalisierung zurück in den Zahnpastatube, sie treibt die Zivilisation vom Wir zum Ich. Gestrandete Kanzlerinnen, geplatzte Südseeträume, Nachrichtensendungen, die so tun, als würde in Deutschland inzwischen jeder jeden Tag mit Lufthansa ins Büro fliegen. Nahaufnahmen, wie sie PPQ weltexklusiv präsentieren kann, zeigen das ungetrübte Himmelsblau der Tage seit der medialen Entdeckung des Vulkanausbruchs als Schottenrock im Sinne des Endzeit-Philosophen Nico Haak: Darunter ist nichts und da war nichts, nicht mal ein großer Sack mit Pfeife.
Schöne Aufnahmen, schöne Musik.
AntwortenLöschenAber will hier nicht jemand Norwegen als Island verkaufen?
Die Fluglinie heißt übrigens Widerøe und sie fliegen nur mit solchen, an Spielzeuge erinnernden Propellermaschinen vom Typ Dash 8 herum.
Btw, beim Ansehen dieses Videos wurde mir nachträglich schlecht: http://www.dailymotion.com/video/x32yua_bombardier-dash-8-bruchlandung_news
Wäre es angesichts der Beinaheapokalypse nicht angebracht, ein Bundesascheamt zu gründen? Oder wenigstens eine Bundesaschebehörde?
AntwortenLöschenMeines Wissens hat es seit Arbeitsbeginn des Bundestreugutamtes keinerlei Beschwerden mehr über die Bundesstreugutreserve gegeben.
Das Bundesascheamt hätte die Probleme mit der Asche vermutlich genauso gut in Griff.
Amtsleiter könnte das Aschemonster Ramsauer werden. Der hat sich in den letzten Tagen durch hohe Sachkenntis dafür empfohlen.
ach, das ihrs immer so genau nehmen müsst. wir wissenschaftler sehen das nicht so eng. es ist richtig, der testflug war über norwegen, aber das war ja die asche auch! sieht man deutlich, wenn man die HD-fassung anguckt. bei der auswahl des flugzeuges haben wir uns ganz auf sandro wolf verlassen.
AntwortenLöschendas bundesascheamt ist als abteilung der bundesstreugutbehörde zugeordnet. die gremien hoffen, aus den isländischen einwehungen eine bundesaschereserve anlegen zu können, die im kommenden vulkanwinter als streugut verwendung finden soll. aber das ist noch geheim, also nicht gleich weitersagen
AntwortenLöschen"Aber will hier nicht jemand Norwegen als Island verkaufen?"
AntwortenLöschenimmer noch besser, als aus einer etwas höheren feinstaubbelastung gleich eine aschewolke zu machen..
wenn die damen und herren vom vulkanischen institut früher mal in der "Schwarzen Pumpe" gewesen wären, dann wüßten die jetzt, wie eine aschewolke wirklich aussieht..
Huch, ich wußte gar nicht, daß die Bundesascheabteilung schon existiert. Wahrscheinlich in Arbeitsaufnahme, denn wenn die geackert hätten wie ein Aschemonster, hätten sie den größten deutschen Vulkanausbruch aller Zeiten verhindert.
AntwortenLöschenSeit sich die Klimakanzlerin höchstpersönlich ums Klima kümmert, ist ja der angedrohte Klimawandel auch erst mal eingefroren, wie der letzte Winter bewies.
Hmmm, es steht doch eigentlich nirgends, dass wir nach island geflogen sind? dazu hätte doch die zeit auch gar nicht gereicht, wo doch schon demnächst die nrwwahl ist und wir da ja wieder an die urne treten und unseren zettel falten wollen
AntwortenLöschenDas ist halt die Kunst, etwas so zu formulieren, daß der Leser denkt, das...
AntwortenLöschen...ohne es wirklich geschrieben zu haben.
Habe letztens so einen Beitrag gelesen, über das Versinken diverser Inseln. Der konditionierte Leser weiß, daß "der Klimawandel" Schuld ist, der informierte Leser weiß, daß die Plattentektonik die Ursache ist, wie vor tausenden von Jahren, als die Inseln aufgetaucht sind.
@vakna
AntwortenLöschenErstens heissen die Maschinen schon lange "Crah8", zweitens war falsches Service (unpassendes Hydraulik Öl) die Ursache, zuminderst bei den bei SAS gewarteten Modellen (Das sind nicht nur SAS-Flieger, viele kleinere Airlines lassen bei den "Grossen" warten.).
Die Konstruktion verlangt vergleichsweise grosse Propeller, somit sind nur Hochdecker möglich und die leiden alle an Problemen mit den dann sehr langen Fahrwerksbeinen. Auch können die Räder nur relativ klein sein, was zusätzlich Stress auf die Aufhängung ausübt.
Naja: I don't fly. Except I'm the pilot.
Stuff
kollege, ich habe das gefühl, hier lernt man richtig was
AntwortenLöschen@Stuff:
AntwortenLöschenBoah, da wird mir ja wieder nachträglich schlecht.
Naja, es ist eben Bombardier. Was die zustandebringen, sehe ich jeden Tag auf den Schienen. Gestern hat wieder das automatische Koppeln nicht geklappt.
Und dann wundern sie sich, wenn die SBB die Ausschreibung auf die bewährte Stadler-Rail zuschneidet...