Landwirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) hat den Druck auf den Landkarten-Erfinder Gerhard Mercator und andere Datensammler weiter erhöht. Nach der harschen Kritik an den von Mercator erfundenen sogenannten "Atlanten" und "Stadtplänen", die nach Ansicht der gelernten Rundfunkmechanikerin "eine millionenfache Verletzung der Privatsphäre" bedeuten, weil sie ohne das Einverständnis von Anwohnern und Eigentümer Lage, Größe und andere Angaben über Straßen, Höfe und Häuser auf Papier darstellen, wandte sich die im Nebenberuf auch für Verbraucherschutz zuständige CSU-Politikerin erneut gegen Pläne von Mercator und anderen, Karten von Städten und ganzen Regionen herzustellen. Aigner verlangte von den Anbietern sogenannter Reiseführer, die Bevölkerung vollständig über den Dienst aufzuklären.
Zugleich äußerte die Ministerin, die seit einem Monat pünktlich jedes Wochenende auf neumodische Erfindungen wie Landkarten und Datenbanken schimpft, erstmals Kritik auch am neuen Post-Dienst "Telefonbuch". Die vom Staatsunternehmen Deutsche Telekom hergestellte und über das Staatsunternehmen deutsche Post hunderttausendfach vertriebene Sammlung von Millionen Namen, Adressen und Rufnummern nannte sie einen «massiven Eingriff in die Privatsphäre». Dem früher als Nachrichtenmagazin gedachten Blatt «Focus» sagte die hochrangige Hobby-Karnevalistin Aigner: «Es erschreckt mich schon, wenn ein Unternehmen nicht einmal Respekt vor privaten Daten seiner Kunden und unbeteiligter Dritter hat.» Das Telefonbuch ist seit einigen Jahren auch in das Internet eingebunden, dabei werden Teilnehmerdaten aus dem gedruckten Telefonbuch oft ohne Kenntnis der Teilnehmer weltweit zugänglich gemacht. Kritik hatte sich hauptsächlich daran entzündet, dass das Staatsunternehmen Telefonnummern, bei denen die Inhaber nicht ausdrücklich einer Veröffentlichung widersprechen, automatisch sowohl in regionale als auch in bundesweite Verzeichnisse übernimmt und sie sogar an private Wettbewerber weiterverkauft. Das kann dazu führen, dass Anwender unabsichtlich persönliche Informationen über sich preisgeben.
«Das ist, als würde eine Videothek die Listen ihrer Kunden aushängen», kritisierte Aigner das Vorgehen, um davon abzulenken, dass Regierung und Behörden die Einhaltung grundlegender Datenschutzregeln für sich selbst konsequent ablehnen.Die Deutsche Telekom hatte nach Beschwerden Änderungen an der Voreinstellung angekündigt. Dem «Hamburger Abendblatt» sagt die als Genmaisverbieterin bekannt gewordene Landesvorsitzende der BRK-Wasserwacht, sie erwarte von der Deutschen Telekom, dass sie Kunden "aktiv über die Widerspruchsmöglichkeit informiere". Das gelte auch für Erfinder von Kartendiensten wie den am 2. Dezember 1594 in Duisburg verstorbenen Gerhard Krämer, der sich Mercator genannt hatte. «Unternehmen, die ganze Städte bildlich darstellen, um diese Karten zu veröffentlichen und zu vermarkten", sollten dafür sorgen, dass betroffene Städte und Gebäude nicht mehr erkennbar seien.
Das letzte ist doch ein alter Hut. Kann mich noch gut an die Meßtischblätter der NVA erinnern, die fast reine Phantasielandschaften darstellten und für den Krieg in gut beheizten Räumen genutzt wurden.
AntwortenLöschenA-Stadt, B-Dorf, C-Berg und D-Fluß waren nie vor der geballten Kampfkraft der in einen Schulungsraum eingesperrten NVA-Regimenter sicher. Selbst Atombomben ließen sich trefflich platzieren.
Bis der Unterricht zu Ende war.
Dabei arbeitet mein Kollege so gerne mit Google-Earth, wenn er den Kunden ihre Häuser aus der Luft zeigt. Fast könnte man meinen, er haben einen eigenen Satelliten da oben.
AntwortenLöschen@Die Anmerkung
AntwortenLöschenZu Schulungszwecken gab es reine Phantasielandschaften-Messtischblätter. Hingegen liessen die Land- und Wanderkarten, die die DDR-Verlage herausbrachten schon manche Details weg.
dein kollege wird sich bald umgucken! wenn sie kommen, und die ganzen googleerden einsammeln
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