Hier die Salzstadt an der Saale, der im Winter das Streusalz ausgeht, dort der Pleiteverein, der das Tabellenende der Premier League ziert: Während sich die PPQ-Serie "Wiedergeboren als..." in normalen Zeiten der Doppelexistenz prominenter Mitbürger widmet, geht es diesmal um die erstaunlichen Parallelen zwischen der mitteldeutschen Möchtegern-Metropole Halle und dem südenglischen Fußballverein FC Portsmouth.
Augenfällig werden die für den erfahrenen Heraldiker schon im Wappen der beiden Entitäten: Hier die in Rot und Weiß gehaltene Halbmond/Sterne-Kombination, das nach Ansicht führender Mundartler aus Halle nicht etwa auf eine Sympathie für verstärkten Minarettbau, sondern auf das frühere Vorhandensein von Salzkristallen deutet. Und dort derselbe Halbmond, verziert mit nur einem Stern, der dafür aber achteckig ist.
Wäre das alles, wäre es nichts. Doch die beiden Vereine, hier die deutsche Kommune, dort der britische Fußballklub, eint auch die Probleme: Halle ist führend in nahezu allen Statistiken, die je über die üblen Dinge des Lebens angefertigt wurden. Portsmouth hingegen führt die eine Tabelle, die im Fußball über alles entscheidet. Sobald sie herumgedreht worden ist.
Auch die Schulden teilen die marode Stadt und der lavede Klub: Halle ist seit Jahren pleite und wird nur vom Glauben aufrechterhalten, dass Kommunen in Deutschland gar nicht pleite gehen können. Portsmouth wiederum, seit einiger Zeit im Besitz des saudischen Immobilien-Hais Ali Al-Faraj, steht unmittelbar vor der Zwangsauflösung, weil der Verein 6,6 Millionen Euro fehlen, um Steuerschulden zu begleichen. Insgesamt drücken den Klub Verbindlichkeiten von mehr als 50 Millionen - etwa soviel müsse Halle, erklärte Halles Rathauschefin kürzlich, die Stadt im laufenden Jahr an Schulden neu aufnehmen.
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