Davon konnte die süße Nicole vor 27 Jahren nur träumen, als sie mit dem Schmuseliedchen "Ein bisschen Frieden" den Grand Prix de Eurovision gewann. Die Welt war damals ein kalter Ort, zwei eisige Blöcke standen sich festgefroren gegenüber und an ihren Rändern tobten Stellvertreterkriege, dass das Blut nur so spritzte. Afrika versank in Konflikten, Asien stöhnte unter Völkermorden.
Knapp drei Jahrzehnte später hingegen ist die Welt, entgegen allem, was Menschen aufgrund ihrer medialen Wahrnehmung glauben, ein sehr viel friedlicherer Ort. Das Heidelberger Institut für Internationale Konfliktforschung, das sei einigen Jahren eine Fortsetzung von Raststätte-, Brücken- und Fährentest in Form einer Kriegszählung anbietet, konnte jetzt weltweit nur noch sieben Kriege finden - nach neun im vergangenen Jahr. Auch die Zahl der erst seit 1993 in der Statistik erfassten "hochgewaltsamen Konflikte" sank von 39 auf 31. Der Heidelberger Konfliktforscher Lotta Mayer warnt bei dpa dennoch "vor der Schlussfolgerung, dass jetzt die Zeit der Friedensengel angebrochen sei". Es gebet Jahren eine Zickzack-Bewegung zwischen 30 und 40 hochgewaltsamen Konflikten", glaubt er sich dunkel zu erinnern, "aber das Niveau bleibt hoch."
Eine Erinnerung, die trügt, denn die Zahl der Kriege und Konflikte geht seit Anfang der 90er Jahre fortlaufend zurück. Damals zählten Friedensforscher mehr als 65 Kriege und bewaffnete Konflikte weltweit, Mitte der 2000er Jahre waren es dann immer noch fast 50, im vergangenen Jahr dann recht stabil nur noch knapp über 40 und nun sind es mit 38 erstmals weniger sogar als 40.
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