Ja, da gehört wirklich richtig Mut dazu! Bundespräsident Horst Köhler wird in seiner morgen Abend ausgestrahlten sogenannten "Weihnachtsansprache" starke Geschütze aufführen, wie die staatliche Nachrichtenagentur dpa brühwarm und im O-Ton erfahren hat. Köhler werde "die Finanzbranche" kritisieren und "die Verantwortlichen der Finanzkrise zur "Einkehr" aufrufen", heißt es. Außerdem analysiere der ehemalige Banker auf die Schnelle, wie es zum Beinahe-Zusammenbruch kommen konnte: "Die Maßlosigkeit der Finanzakteure und Mängel in der staatlichen Aufsicht hätten die Welt in eine tiefe Krise gestürzt".
Kein Grund für den Bundespräsidenten, sich nicht auch weiter an das Redemanuskript des vergangenen Jahres zu halten. Die Krise sei "eine Chance für eine bessere Ordnung von Wirtschaft und Finanzen, in der das Kapital allen zu Diensten ist und sich niemand davon beherrscht fühlen muss", sagte er damals, morgen lautet die entsprechende Passage nach dpa: "Notwendig sei die Einsicht, dass Geld den Menschen dienen müsse und sie nicht beherrschen dürfe."
Das ist doch mal ein Wort - gestern gut, heute gut und morgen erst! Keine Zeitung im Land, die die Wiederaufführung des Weihnachtsmärchens im Schloß Bellevue nicht schon vorab mit aufsehenerregenden Schlagzeilen feiert. "Köhler fordert "Kultur der Achtsamkeit" heißt es aufrüttelnd, er "kritisiere die Finanzbranche" und "redet Banken ins Gewissen"
Dabei hatte er doch letztes Jahr noch "Zuversicht, dass wir die Herausforderung meistern werden", weil "unser Land, seine Bürger und die Politik klug und besonnen reagiert" haben. Damals musste sich seiner Ansicht nach "entsprechend verhalten, wer Verantwortung trägt und Rechenschaft schuldet", denn das Land brauche "Achtsamkeit für das Gemeinwohl", außerdem auch "Anstand, Bescheidenheit und Maß".
Ein Pferd, das sich auch in diesem Jahr nochmal für einen schönen Ausritt satteln lässt: Diesmal wird eine Kulisse vom "Amoklauf in Winnenden" (dpa) hereingeschoben, vor der Köhler dann gleich eine ganze "Kultur der Achtsamkeit" anmahnen wird, die nicht mit der "Kultur des Hinschauens" verwechselt werden darf, die seinerzeit von Bundeskanzler Gerhard Schröder begründet, aber häufig mit der "Kultur des Zuguckens" durcheinandergebracht wurde.
Taten wie diese seien eine Aufforderung, "nachzudenken über uns selbst und wie wir zusammenleben". Denn wie sagte Köhler im vergangenen Jahr: "Wir haben ein gutes Fundament. Die Reformen der vergangenen Jahre und die neue Bereitschaft zum Miteinander in den Betrieben haben uns gestärkt für die Aufgaben, die vor uns liegen. Ich bin froh über den Ideenreichtum, die Tatkraft und die Gelassenheit, die ich überall im Lande erlebe. Wir sind gewappnet durch die vielen tüchtigen Menschen, die unsere Gemeinschaft tragen: gut ausgebildete, motivierte Arbeitnehmer, ideenreiche, mutige Unternehmer und Millionen von engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die gestalten und anpacken und füreinander einstehen".
Die Weihnachtsansprache wird wie immer am 25. Dezember, diesmal des Jahres 2009, um 20.10 Uhr im ARD ausgestrahlt. Sie endet wie stets mit den Worten "Meine Frau und ich wünschen Ihnen und allen, die Ihnen am Herzen liegen, alles Gute - und in diesen Tagen, wie es in dem alten Lied heißt, eine fröhliche, selige, Gnaden bringende Weihnachtszeit."
Die traditionelle Neujahrsansprache von Bundeskanzlerin Angela Merkel aus dem Jahr 2012 gibt es vorab schon hier:
Nicht Mut, PPQ, Courage zeigt der verehrte Herr.
AntwortenLöschenMut war gestern, Courage ist das Gebot der Stunde.
Frohe Weihnachten!
das ist natürlich courrect. danke für den hinweis, nächstes jahr machen wirs besser
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