Das stützt doch die große PPQ-Verschwörungstheorie, nach der Bundesbank-Chef Axel Weber seinen Vorstandskollegen Thilo Sarrazin ausdrücklich vorgeschoben hatte, um ein möglichst "umstrittenes" Interview zu geben. Weber hatte damit offenbar verhindern wollen, dass eine breite Öffentlichkeit Notiz davon nimmt, dass die
altehrwürdige Bundesbank 10,4 Milliarden Euro bei einer Spekulation mit dem maroden Bankhaus Lehman Bros. verloren hat. Im Gegensatz zu den Millionenverlusten der HSH Nordbank hatte das Milliardenloch der Bundesbanker öffentlich keinerlei Aufmerksamkeit erregt.
Das ehemalige Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" beleuchtet jetzt, wie Weber die Strippen zog: Danach rieten Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung der Bundesbank Sarrazin nicht nur zu dem Gespräch, ondern der Leiter der Kommunikationsabteilung hatte "nach eingehender Lektüre" des Protokolls auch keine grundsätzlichen Bedenken gegen eine Veröffentlichung. Änderungsvorschläge, die er machte, übernahm Sarrazin.
Auch Bundesbankchef Axel Weber kannte den Text bereits vor der Drucklegung und befand ihn für tauglich, von der schiefgegangenen Milliardeninvestition der Bundesbank abzulenken. Entrüstet protestierte Weber erst, als öffentlich Kritik an Sarrazins Äußerungen geübt wurde. Sein Ziel, von den verspielten Milliarden abzulenken, hatte Weber, der zuerst oberster deutschen Finanzaufseher und später dann europäischer Zentralbankchef werden möchte, da schon erreicht.
Auch die Distanzierung "der Bundesbank" (Weber) von den "diskriminierenden Äußerungen von Dr. Thilo Sarrazin" erfolgte nach "Spiegel"-Angaben im Politbürostil: Weber hielt vorher keine Rücksprache mit den übrigen Vorständen.
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