In einem in vielen Facetten glänzenden Text zum deutschen Einheitsjubiläum hat die "Welt" einige wirklich bewegende Szenen versteckt. Die hier etwa, die Autor Torsten Krauel entweder mit viel Herzblut beobachtet oder aber mit meisterhaftem Gespür für Effekt ausgedacht hat. Wäre auch egal, denn so schön ist das:
10. November 1989, 7.35 Uhr. Ein junger Schüler radelt von Osten durch den Grenzübergang. Sein Blick ist auf den Asphalt gerichtet, als suche er etwas. Er wird langsamer. Dann findet er, was er finden wollte. Fast zärtlich langsam überquert er den weißen Grenzstrich. Er wendet, den Blick unverwandt auf den Strich gerichtet; überquert ihn noch langsamer in Richtung Osten, reckt die Hand zum Victoryzeichen und radelt davon. Die Schule beginnt um acht.
Rührend. Aber hoffen wir mal, daß dieser Schüler nicht einer von den vielen ist, die das alles vergessen haben und heute wieder SED wählen.
AntwortenLöschenFriederich:
AntwortenLöschenRührend.
Und woher soll der wissen, welche Partei nun diese SED ist?
Stuff
Rührend? Das ist Schwachsinn. Aber kein Wunder. Herr Kraul kann es nicht wissen. Ein kleiner Auszug aus seiner Bio: 1986 bis 1987 Mitarbeiter des damaligen stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der CDU/CSU im Bundestag Volker Rühe, 1987 bis 1989 Politikberater für den Planungsstab des Bundeskanzleramtes...
AntwortenLöschenaber dann hat der als freier e,journalist weitergemacht
AntwortenLöschen"Aber kein Wunder. Herr Kraul kann es nicht wissen."
AntwortenLöschenVielleicht könnte man ja wieder Peter Sodann einladen und ihn als "Stimme der SE ... äh ... des Ostens" zu Wort kommen lassen. Schön auch, wie einst der Herr Kerner den Sohn des Ministers für Kultur und Staatssekretärs Klaus Gysi fragte, was er denn "gefühlt" habe bei der Nachricht über den Mauerbau.
Im glaube aber nicht, daß der Junge beim Wenden(!) den Blick weiterhin auf die Linie gehalten hat, sonst wäre er nämlich wahrscheinlich auf die "dings" gefallen.