Ein Hauch von Reform liegt in der Luft, die als frischer Wind aus Brüssel weht. Um den Untergang der Erde abzubremsen, erwägt die Europäische Kommission zum letzten Mittel zu greifen: Eine funkelnagelneue Steuer auf den Ausstoß von Kohlendioxid soll ökologisch korrektes Verhalten fördern, Umweltvernichtung durch Autofahren, Essen, Fliegen, Trinken oder Sport aber bestrafen. Auf jedes Produkt soll nach den Plänen der EU-Führer eine Steuer erhoben werden, deren Höhe sich danach richtet, wieviel Energie bei Herstellung oder Gebrauch benötigt wird und wieviel Klimagas dabei entsteht.
Betroffen sind vor allem Heizöl, Benzin und andere Energieprodukte, aber auch Kleidung, Kuchen, Bücher, Haarpflegemittel, Topfpflanzen oder Motorboot- und Fahrradausflüge. Die Europäische Kommission werde in ihrem Vorschlag einen Mindeststeuersatz vorschlagen, der von den Mitgliedsländern jedoch noch beliebig erhöht werden könne, hieß es. Ziel der Steuer sei es, den Ausstoß von Kohlendioxid zu verringern. Der Zeitplan der Kommission ist ehrgeizig. Ab sofort sammelt die Brüsseler Behörde die Vorschläge der einzelnen Länder ein. Ende des Jahres sollen die Länder den politischen Beschluss zur Einführung der Steuer fassen, wenn alle zustimmen, könnte die Steuer bereits Anfang 2011 beginnen, das Weltklima zu retten.
Bis dahin wird eine neu aufzubauende EU-Klimasteuerbewertungsbehörde mit Sitz in Nizza ein CO2-Kataster für sämtlich in der EU gehandelten Waren und Dienstleistungen erstellen. Für die neue Behörde, die 27-sprachig und mit etwa drei Dutzend Außenstellen arbeiten soll, sucht die EU-Kommission vorerst 370.000 neue Mitarbeiter. "Hier zeigt sich schon", sagte der zuständige Steuerkommissar Laszlo Kovacs, "wie Umweltschutz mitten in der Krise hilft, Arbeitsplätze zu sichern und unentwegt neue zu schaffen".
Hallo ppq.
AntwortenLöschenSelbst als Satire ist das bitter. Zum heulen sag ich Mal. Wenn die Umsatzsteuer auf 25% erhöht wird, erwirtschaftet dieser neue Berufszweig sogar Gewinn. Virtuell jedenfalls.
Beobachter
Ich sehe da Schwierigkeiten: Holz, beispielsweise, muss das dann generell versteuert werden oder erst, wenn man es verbrennt?
AntwortenLöschenAch, ich vergass, 2010, so 34. Woche, wird sich "das Verbot der Woche" mit dem Abbrandverbot von Holz, sofort beginnend mit dem Verbot von Streichhölzern befassen müssen. Wenn auch unter dem Vorwand allgemeiner Feuerbrunstgefahr, dahinterliegend aber dieses angestrebte Holzverbrennungsverbot, an das sich die Streichholzverwendungsverbotgewohnen dann viel leichter halten können.
Interessant könnte ja dann auch eine Art Strafsteuer (2011) werden, wo man bei Ausbruch von Bränden die 5...10fache Steuer zahlen muss, da der Brand nicht steuerlich angemeldet war.
Wahrlich, wir leben in lichten Zeiten! Apropos - werden dann Abbildungen von Verbrennungsvorgängen - das Olympische Feuer kriegt eine Ausnahmegenehmigung - auch unter Strafe zu stellen sein, da sie die Jugend zum Abbrennen illegaler Lager- und sonstiger Feuer animierten... (2012, aber da ist ohnedies alles aus)
Stuff
Super, jetzt weiß ich wenigstens, wie die Blaubeerkanzlerin ihr Pionierehrenwort halten wird, die Mehrwertsteuer nicht zu erhöhen. Statt ein paar Prozent mehr Mehrwertsteuer auf alle Produkte gibt es ein paar Prozent Klimasteuer auf alle Produkte. Ist sie nicht wunderbar, die Mutti aller Deutschen? Und wie rücksichtsvoll die Jungs in Brüssel doch sind, daß ihnen dieser Plan nicht schon letzte Woche eingefallen ist.
AntwortenLöschenDieser Kommentar wurde vom Autor entfernt.
AntwortenLöschen@ stuff: du bewegst dich auf sehr dünnem eis! die umstrittenen sogenannten "streichhölzer" sind hierzulande bereits seit dem sommer verboten! im rahmen der serie verbot der woche hatte die damals noch amtierende bundesregierung diese schrecklichen dinger, die alljährlich für viele tote verantwortlich sind, endlich verboten! wir sagen gut so und weiter so, neue bundesregierung! da ist noch einiges, was untersagt gehört - ich sage nur: sex, weiber, alkohol, schnelles fahren, langes liegen, lange haare, kamine, japanisch hitler-comics usw.
AntwortenLöschenOh! Habe ich verpasst, dass Deutschland da so fix ist, hier, in Österreich, wird das noch diskutiert, die Feuerzeuge sind ja schon kindersicher, ich sitze ja selbst noch auf ca. 1500 Stück, die meine Firma nicht einmal herschenken darf (Werbegeschenk). Soweit ich weiss, sind bestimmte Briefchen mit Steichhölzern nicht mehr gestattet - aber ich mach mir Sorgen, dass ich für das Stückchen Wald, dass ich geerbt habe, bei Schlägerung CO2-Steuern zahlen muss ;-))
AntwortenLöschenStuff
hauptsache die Billigflieger können weiter wachsen und da oben alles verpesten, dafür bekommen sie sogar noch Beihilfen
AntwortenLöschenIhr dürft nicht so klein denken! Jeder Atemzug eines Menschen setzt CO2 frei. Raucher werden demnach höher besteuert als Kinder. Es ist zusätzlich eine Besteuerung nach Lungenvolumen angedacht. Dazu wird eine verbindliche jährliche Reihenuntersuchung gesetzlich festgelegt, die vom zu Besteuernden selbst zu bezahlen ist. Sie kann allerdings steuerlich abgesetzt werden. usw.
AntwortenLöschen