"Es scheint die Meinung der Regierung zu sein, der Bürger müsse erzogen, kontrolliert, überwacht und zu seinem eigenen Besten durch Verbote von schädlichen Einflüssen ferngehalten werden", schreibt er und "So wenig Vertrauen wird den Menschen noch entgegengebracht", glaubt er. Steffen Uebele ist Sozialdemokrat und Gemeinderat und dennoch der Ansicht, "dass ich durchaus fähig bin, meine eigene Meinung zu entwickeln und auch ohne Verbote eine Moral haben kann, die mich daran hindert, zum rechtsextremen Gewalttäter oder Amokläufer zu werden". Er glaube noch immer an einen Menschen, der im Alltag nicht jedes Verbrechen begeht, zu dem er die Möglichkeit hat, schreibt er in seinem Blog - ehe er zur Wahl der Piratenpartei aufruft.
Warum? "Ich klage die Politik an, in den letzten Jahren massiv gegen die Prinzipien des Grundgesetzes verstoßen zu haben", heißt es: "Und leider haben dies auch die Abgeordneten der SPD getan. Ich kann diese Partei also nicht weiter unterstützen, was die Bundespolitik angeht."
Der Mann aus Metzingen, Mitte Juni noch stolzer "Pirat in der SPD", ist sich "durchaus bewusst, dass dieser Brief nicht ohne Folgen für mich bleiben könnte". Er überlasse es der SPD und ihren zuständigen Stellen, "ob sie irgendwelche Maßnahmen ergreift. Ich werde nicht aus der Partei austreten, da ich mich immer noch als Sozialdemokraten betrachte". Der Rest liege nun nicht mehr in meiner Hand: "Aber ich würde mich freuen, wenn meine Partei noch in der Lage ist, abweichende Meinungen zu dulden".
Er ist noch jung, aber er hat Klasse!
AntwortenLöschenInhaltlich bin ich ja mit dem Mann ziemlich einer Meinung.
AntwortenLöschenUnd natürlich sollte es eine Partei aushalten, wenn Mitglieder Meinungen abseits der Parteilinie vertreten.
Aber einerseits zur Wahl der Piraten aufzurufen - aber andererseits nicht den Mumm zu haben, dann auch konsequent sein Parteibuch abzugeben und dort einzutreten, das ist mäßig.
Und dann noch die bekannte Nummer "Schmeißt mich doch raus, damit ich mehr Publicity bekomme" - nicht überzeugend.
ja, das klingt plausibel
AntwortenLöschenWarum sollte er selbst aus der Partei austreten? Dann hätten die ihn ja vom Hals, ganz ohne was dafür zu tun.
AntwortenLöschenSo müssen sie ihn aushalten oder 'rausschmeißen - beides unbequem für die Partei.