Donnerstag, 24. September 2009

Im Schatten der Schicksalswahl

Immer ganz vorn, immer punktgenau desinformiert, und das noch schneller als irgendwo sonst. Bereits 74 Stunden vor Schließung der Schicksalswahllokale am kommenden Sonntag kann PPQ nach Auszählung mehrerer undichter Briefwahlurnen exklusiv erste amtliche Endprognosen und Kreuzchen-Trends der "Richtungswahl" (Horst Seehofer) twittern. Danach erreicht die CDU mit 34,8 Prozent der Stimmen ein Ergebnis, das unter den Erwartungen vieler Demoskopen liegt, während die deutsche Sozialdemokratie mit 25,70 % weit über den Voraussagen abschließt.

Neue dritte Kraft im Lande ist die FDP, die 13,5 Prozent der Wähler für sich begeistern kann, dicht dahinter rangieren Grüne und Linke mit jeweils 11,4 Prozent gleichauf. Da die Ergebnisse unter Verstoß gegen das Bundeswahlgesetz nunmehr allerdings bereits vor Öffnung der Wahllokale getwittert sind (PPQ.be), streben alle Parteien gemeinsam eine Wiederholung des Schicksalswahlganges in sechs Wochen an. Man werde nach dem Vorbild der irischen Abstimmungen über den EU-Vertrag so lange erneut wählen lassen, kündigte der SPD-Twitterbeauftragte Dieter Wiefelspütz an, "bis das Wahlgesetz respektiert wird und niemand es sich mehr wagt, Ergebnisse vorab ins Internet zu stellen." Das hatte auch Die Anmerkung getan und damit wissentlich gegen das Privileg der Parteien verstoßen, den Ausgang der Wahl vor allen Normalbürgern zu erfahren.

Bereits am zweiten Oktoberwochenende soll es nach vorläufigen Planungen zu einem erneuten "Duell" (ZDF, ARD, RTL, Sat1) kommen, bei dem Angelka Merkel und ihr Herausforderer Walter Steinmeier ihre bekannten Positionen austauschen werden. Die vier ausrichtenden Sender rechnen mit mehr als 20 Millionen Zuschauern, die Vertreter der kleinen Parteien haben eine Klage gegen ihre erneute Nichtberücksichtigung als Gäste angekündigt.

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