Samstag, 5. September 2009
Gesänge fremder Völkerschaften: Echos aus der DDR
Paul ist tot, kein Freispiel drin, aber Thomas rockt noch immer wie der Teufel. Zwei Jahrzehnte nach dem Ende der DDR steht bei Renft, der mythenumwobenen Rockkapelle aus Leipzig, ein Kran am Bass und ein Magdeburger an der Gitarre, der Sound klingt wie einstmals in der Schkeuditzer "Sonne", wo sie Stoni aus Biergläsern tranken und das Leben der Rolling Stones auf der Modelleisenbahnplatte nachspielten. "Nach der Schlacht" ist ein Monument von Song, das "Sympathy For The Devil" des Weltsozialismus: "Nach der Schlacht war`n die grünen Wiesen rot, nach der Schlacht war` n viel Kameraden tot. Und man stellt sich auf das verblieb`ne Bein, und man meint, das müsse der Sieg schon sein", röhrt Thomas Schoppe und dampft wie ein Pferd dabei.
Allerdings zeigt hier keiner aus dem Fenster, dort spaziert auch niemand entlang, keine neuen Menschen, kein neuer Mensch. Ganz wie es Gerulf Pannach seinerzeit schon vermutete: Alle sehen tatsächlich aus, wie sie waren, außen und unter den Haaren, die licht geworden sind und beim enthemmten Tanzen gar nicht mehr fliegen wollen. Eine Überraschung ist das bestimmt nicht für Klaus Renft, der ein limitierter Bassmann war, aber eine Legende geworden ist, die dem Spektakel so gelassen aus dem Pop-Paradies zuschauen kann, ein Bierglas mit Stoni in der einen, die stinkende Pfeife in der anderen Hand.
Mehr Gesänge im völkerkundlichen PPQ-Musik-Archiv.
Wer die Musik, wer die Musik ehrt, der ehrt heutzutage auch den Renft ...
AntwortenLöschenSingt für alle,die alles wagen
AntwortenLöschenFür die Leute in jedem Land
Die gemeinsam den Erdenball tragen
Daß kein Mensch mehr noch steht am Rand
und alle: hört das lied hört das lied
AntwortenLöschenvom chilenischen Metall
fremde herren woll´n es haben
heutzutag´ wie dazumal!
der ekstatische baertige im safaribeigen hemd befindet sich schwerst in trance. den find ich super. so rockt die ddr.
AntwortenLöschennur dessentwegen dokumentierten wir das event
AntwortenLöschenDank youtube konnte mich meine Spulensammlung (mein B90 lebt schon lange nicht mehr) nahezu komplett restaurieren.
AntwortenLöschenNur die DDR-Sachen sind leider ziemlich selten zu finden (obwohl wir die größte DDR der Welt hatten).
Kennt jemand noch irgendeine Quelle, die man dazu anzapfen könnte?
Wenn ja, bitte, bitte ...
@ volker: was brauchst du?
AntwortenLöschenElektra zum Beispiel.
AntwortenLöschenAuch NO 55 hat mir gefallen.
Bayon hat gescheite Sachen gemacht.
Und ...
Gibt´s eine Quelle?
ausgerechnet drei formationen, bei denen ich mit gar nichts dienen kann. tut mir leid
AntwortenLöschenWas uns nicht umbringt, macht uns härter.
AntwortenLöschenTrotzdem danke für das Mitgefühl.
Über Electra und NO55 können wir bei Gelegenheit mal reden. Ich such da mal was raus... Electra hat ja auch beim Sachsendreier mitgemacht. Da findest Du garantiert was!
AntwortenLöschenhttp://www.ostmusik.de/sachsendreier.htm