Banken sollen nach dem Willen von Verbraucherschützern ihren Kunden künftig ein standardisiertes Geldanlage-Produkt offerieren. "Die Geldhäuser sollen in jedem Segment ein standardisiertes Produkt anbieten, das faire Mindestbedingungen enthält", findet der Finanzexperte des Verbraucherzentrale Bundesverbands, Manfred Westphal. Mit ihren eigenen Geldanlagen verschleierten die Institute gern die Risiken der Anlage, kritisiert der Verbraucherschützer. Das wäre bei dem Standardprodukt anders. In der EU werde bereits an einem solchen Projekt gearbeitet.
Zustimmung kommt von der CDU, die kurz vor dem Wahltag beschlossen hat, Verbraucher vor riskanten Geldanlagen zu schützen. Bestimmte hochriskante Anlagen sollen Privatkunden nicht mehr kaufen können, fordert der bisher eher wenig öffentlich aufgefallene finanzpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Otto Bernhardt. Das gelte etwa für Anteile an Hedgefonds. Aber auch Zertifikate könnten darunter fallen, sagte der CDU-Politiker. "Wenn 40.000 Menschen mit Lehman-Zertifikaten Geld verlieren, muss man daraus Konsequenzen ziehen", fügte der Finanzexperte hinzu. Es müsse sichergestellt werden, dass niemand mehr jemals Geld verliere.
So sei es vorstellbar, den Verkauf von preissensitiven Geldanlagen wie Immobilien, Fahrzeuge, Goldschmuck, Briefmarken, moderner Kunst und Aktienfonds generell einzuschränken. Stattdessen könne die Bundesregierung ein von der Kreditanstalt für Wiederaufbau aufgelegtes Standardgeldanlageprodukt anbieten, das "Chancen für alle" bündele. Dieses "Volkssparbuch" solle dann über die Wochenend-Beilage der "Bild"-Zeitung angeboten werden.
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