Wo die Kinder sind, da sind auch die Kinderschänder, das hat Bundeszensurministerin Ursula von der Leyen bereits vor längerer Zeit von Experten feststellen lassen können. Neben dem Internet, in dem gewissenlose Kinderporno-Ringe Bildchen und Filmchen tauschen, sind es vor allem die deutschen Sportvereine, in denen sich die Kinderpornografen sammelt: Erst kürzlich machte ein Fall Schlagzeilen, in dem ein Leichtathletiktrainer ihm anvertraute Kinder in mindestens 215 Fällen sexuell missbraucht hatte, jetzt wurde bekannt, dass ein Passauer Judo-Bezirksjugendleiter 224 solcher Taten gestanden hat.
Um Kinder künfti besser zu schützen, will die Bundesregierung schnell Konsequenzen aus den Vorfällen ziehen. Sportvereine könnten nicht länger ein "rechtsfreier Raum" sein, sagte Justizministerin Brigitte Zypries. Ihr Kabinettskollege Wolfgang Schäuble regte schärfere Überwachungsmaßnahmen an. Um Übergriffe zu verhindern, könnten Trainingsplätze künftig verstärkt von Kameras beobachtet werden. Außerdem plädiere er für einen Trainer-Führerschein, den nur erhalte, wer sein Liebesleben offenlege.
Jeder, der direkt am Kind arbeite, so schaltete sich der künftige SPD-Kanzler Walter Steinmeier in die Debatte ein, trage Verantwortung. Bis spätestens zum Jahr 2078 rechne er mit einer Klärung des Problems, das bedeutender Bestandteil des "Deutschland-Planes" für den nächsten Bundestagswahlkampf sei soll. Vorerst müssten bestehende gesetze angewandt und "klug ergänzt" werden, sagte Steinmeier, der dabei Unterstützung von Ursula von der Leyen erhielt. Die beliebte CDU-Kinderschützering lässt derzeit prüfen, inwieweit die im Internet bereits gebräuchlichen Stopp-Schilder vor Treffpunkten von Kinderporno-Anhängern in ausgedruckter Form auch im wirklichen Leben aufgestellt werden können. Eine unübersehbare Warnung direkt vor Sportvereinen, Turnhallen und Trainingsplätzen, so von der Leyen, seien sinnvoll, "wenn sie auch nur ein Kind retten."
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