Samstag, 1. August 2009

Das letzte Aufgebot

Es sind die Besten der Besten, handverlesen aus 516.000 deutschen Sozialdemokraten: Walter Steinmeiers künftiges Kabinett, angetreten, die Arbeitslosigkeit abzuschaffen, das Weltfinanzsystem zu reformieren, das Klima zu retten und die Atomkraft zu bannen. Acht aus der Tafelrunde sind, rein statistisch betrachtet, Männer, zehn haben zumindest weibliche Wurzeln: Gleich acht tragen selbstbewusst die Art Pokemon-Jacke, der die Klimakanzlerin Angela Merkel in den zurückliegenden vier auf die Weltbühne der Politik half. Fünf tragen Hose in der Schlacht um die Macht, drei griffen zu Rock. Macht acht - Heidemarie Wieczorek-Zeul, ein politisches Urtier, kann bei der statistischen Auswertung nicht berücksichtigt werden, weil Kaftan und Beinkleid sich nicht ausreichend genau zuordnen lassen.

Statistisch betrachtet müssten allerdings fünf der zehn Damen Kinder haben, eine Vorgabe, die das schattige Kabinett des Walter Steinmeier nicht annähernd erreicht. Genau betrachtet sind nur drei Mütter in der Rettungsriege, die es zusammen auf nur fünf Kinder bringen.

Voll im Soll sind die Herren: Drei von ihnen müssten, rein statistisch gesehen, mit Haarausfall zu kämpfen haben - und genau drei überzeugen denn auch mit einer Stirn, die bis hinters Ohr reicht. Der gestreifte Binder, Ausweis der Zugehörigkeit zur generation Schröder, ziert den Hals von fünfen, von dem einem, der statt der statistisch vorgeschriebenen drei aus dem Osten stammen darf, greifen alle zu dunklem statt zu grauem Tuch.

Unter den Frauen sind statitisch korrekte dreieinhalb Blondinen, unter ihnen die erwartbaren zwei künstlich hergestellten. Heidemarie Wieczorek-Zeul hat sich offenbar angeboten, als Identifikationsangebot für die rothaarigen Mitbürger anzutreten. Leider hat die Seniorin im künftigen Kabinett sich in der Farbe vergriffen und statt naturrot die Tönung "Flammender Samt" verwandt.


Mit einem Durchschnittsalter von 54 Jahren sind die Damen im Team deutlich älter als die Herren, die erst seit 47 Jahren politische Erfahrungen sammeln. Walter Steinmeier setzt ganz offensichtlich mit Absicht nicht auf die leichten Themen Sex und Erotik, um die Wähler von seinen Konzepten zu überzeugen, obwohl eine Nominierung etwa von Paris Hilton oder Dolly Buster die Nachrichten-Standzeit seiner Truppe rein statistisch betrachtet vervierfacht hätte.

Steinmeier geht es um Inhalte, deshalb hat er überproportional viele Lehrer, Historiker und Literaturwissenschaftlerinnen wie Andrea Nahles aufgestellt. Die 39-Jährige hatte nach 20 Semestern Politik, Philosophie und Germanistik an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn studiert und bringt ihre Erfahrungen zum Thema „Walter Scotts Einfluss auf die Entwicklung des historischen Romans in Deutschland“ in das SPD.Wahlprogramm zur sozialdemokratischen Erneuerung Deutschlands ein.

8 Kommentare:

  1. Ihr könnt hier ja über die SPD ablästern, wie Ihr wollt, Tatsache ist doch, daß die sich nicht davon abbringen läßt, ihr »Projekt 18«, das sie sich von der FDP lizensieren lassen hat, bis zum Endsieg durchzukämpfen. Da werdet ihr aber alle staunen im September, wenn die Genossen das gegen alle Widerstände erfolgreich durchgeboxt haben!

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  2. Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.

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  3. Die rote Heidi sieht immer mehr aus wie die Helden ihrer Jugend.Wenn sie demnächst auch etwas von "Laßt tausend Blumen blühen blühen" erzählt, sollte sie abgelöst werden - zumal die Ostdeutschen sie bisher länger ertragen als Helmut Kohl.

    Außerdem möchte ich ausgebürgert werden. Nach Italien:

    http://is.blick.ch/img/gen/F/i/HBFiVl50_Pxgen_r_521x700.jpg

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  4. Neue Ivanhoes und Richard Löwenherzen braucht das Land, deshalb Andrea - Hab mich nur auch Schulbänken rumgedrückt- Nahles im Kompromissteam. Sie berät vielleicht über den termingerechten Einsatz von Gottesgerichten und die wohltuende Wirkung Geächteter auf die Demokratie.

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  5. immerhin will sie neben ihrer arbeit als ministerin auch noch ihre doktorarbeit fertigschreiben. das finde ich einfach spitze

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  6. http://www.team-steinmeier.de/

    Unten rechts ist noch ein Platz frei. Finden die keine Rechten mehr in der SPD, die unten sein wollen?

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  7. Statistisch sind SPD-Mitglieder 57 Jahre alt. Dagegen ist das ja eine richtige Jugendbande.

    Statistisch gesehen ist eine einzige gutaussehende Person einfach zu wenig, auch wenn es sich hierbei um eine Frau handelt. Rein statistisch haben jedoch junge, gutaussehende Personen in einer senilen Versagerpartei hervorragende Karrieremöglichkeiten.

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  8. echt? 57? das wusste ich noch nicht.

    dem rest kann ich vollinhaltlich zustimmen. guttenberg und die schwesing werden irgendwann mal merkel/steinmeier spielen

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