Was für eine geniale Idee! Die Deutsche Post, ehemals Zustellungsmonopolist in Deutschland, greift in schlechten Zeiten auf die Geschäftsmodelle ihrer Online-Konkurrenz zurück: Emails zum Ausdrucken! Weil die Zahl der verschickten Briefe wegen der immer häufiger verschickten Emails zurückgeht, plant Postvorständler Jürgen Gerdes ein "wegweisendes neues Produkt der Zukunft": Briefe sollen im Internet geschrieben und dann von der Post im echten Leben zugestellt werden.
Der sogenannte "Brief im Internet" gleicht aufs Haar einer Idee des Hamburger Selfmade-Millionärs Daniel Giersch, die der unter dem Namen G-Mail mit der Ergänzung "Die Post geht ab" bereits seit Jahren anbietet, kombiniert mit der von Bundesüberwachungsminister Wolfgang Schäuble preferierten Bundesüberwachungszwangsmail-Adresse De-Mail.
Mit der Verbindung von "klassischer und digitaler Kommunikation", wie sie der Post vorschwebt, könnte bei registrierte Kunde künftig nicht nur die Kommunikation im Internet beobachtet und gespeichert werden, sondern auch die, die bislang noch dem althergebrachten Briefgeheimnis unterliegt. Der Kunde solle die Möglichkeit haben, einen Brief am Computer oder über Handy zu schreiben, den wolle die Post dann elektronisch sicher zustellen, verkündete die Deutsche Post AG. Habe der Empfänger keinen Internetanschluss, drucke die Post den Brief auch aus und stelle ihn physisch zu. Die üblichen Verzögerungen entstehen in diesem Fall allein beim Durchlesen der Inhalte durch die Sicherheitsbehörden.
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