Donnerwetter, das wird ein Jahrhundertsommer! Eben noch konnte der Wetterdienst den diesjährigen Frühling wie gewohnt als "unerwartet warm" einordnen, weil "der wärmste April seit mehr als 100 Jahren" auf eine weiter enorm ansteigende Klimaerwärmung schließen ließ. "Besonders im Norden und Nordosten" habe "ungewöhnlich viel die Sonne geschienen und der Regen unter dem Schnitt gelegen", zählten die Meteorologen von Meteomedia zwischen März und Mai aus.
Der Deutsche Wetterdienst sieht den Frühling 2009 über dem "langjährigen Klimamittel von 7,7 Grad". Mit 2,1 Grad mehr zähle die beim Wetternutzer als verlängerter Winter angekommene Witterungsperiode " wahrscheinlich zu den Top Fünf seit Aufzeichnungsbeginn 1891". Genaueres werde bekanntgegeben, sobald Gelegenheit war, im Archiv nachzuschauen. Hauptanteil am neuen Beinahe-Rekord hatte, soweit steht das fest, auch beim DWD "der um 4,4 Grad zu warme April. Aber auch der März und der Mai "lagen um 0,8 Grad und 1,6 Grad über dem Schnitt", freuen sich die Experten über das Planplus zum Maiende.
Bis zum Eintreffen des numerischen Sommers, der mit satten 18 Grad im norddeutschen Tiefland startete, schien die Sonne insgesamt um ein Drittel mehr als sonst im deutschen Frühling. Dennoch scheuten sich die Niederschlagsmengen zumindest im rätselhaften "Deutschlandmittel" nicht, "voll im Schnitt" zu bleiben, wie die amtliche Wetteragentur dpa pfiffig formuliert. Neben Sonne und Regen hätten "die Frühlingsmonate in diesem Jahr auch heftige Gewitter, Starkregen, Hagel und sogar einzelne Tornados aufgeboten" - ein nach Ansicht zahlreicher Wetterbeobachter im Durchschnitt sonst kaum anzutreffendes Schauspiel, das in diesem Jahr erstmalig zielgerichtet ergänzt wurde von Wind, stundenweiser extremer Dürre und auf- und abziehenden Wolken in verschiedensten Farben und Formationen.
Jetzt gelte es umso mehr, gerade mit Blick auf die anstehenden weichenstellenden Klimatagungen weiter an der Überdurchschnittlichkeit des deutschen Sommers zu arbeiten. 2005 konnte zum letzten Mal ein Rekord aufgestellt werden, seitdem enttäuschten die heißen Monate mit so überdurchschnittlicher Durchschnittlichkeit, dass der Deutsche Wetterdienst Badelustige in diesem Jahr schon seit geraumer Zeit auf seine traditionelle Vorhersage eines zu 70 Prozent wahrscheinlichen Rekordsommers warten lässt.
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