Mittwoch, 3. Juni 2009

Hallianz für Einfalt

In einer "Hallianz für Vielfalt" ist natürlich kein Platz für arabische Investoren, zumindest, wenn es nach der "Initiative Zivilcourage Halle", dem "Friedenskreis Halle", der "Heinrich-Böll-Stiftung Sachsen-Anhalt", den Jusos, der "Freiwilligen-Agentur Halle Saalkreis e.V.", dem Verdi-Ortsverband und dem DGB Sachsen-Anhalt Süd geht. Vor einer neuen Filiale der derzeit im Besitz eines Geschäftsmannes aus den Vereinigten Arabischen Emiraten befindlichen Modekette Thor Steinar wollen die Initiativen, Aktivisten und Kreise deshalb ihren "Protest vor dem Laden artikulieren" und "Anwohner und Passanten über den Charakter des Ladens aufklären" (Zitate Aufruf), der der "Faysal al Zarooni Group of Companies" aus Dubai gehört.

Thor Steinar nämlich, so steht es festgeschrieben im kleinen Katechismus des Gutmenschen, ist ein "Nazi-Laden", der behandelt werden muss wie in Nazideutschland jüdische Geschäfte behandelt wurden: Mit "kreativem Protest" trägt der zivilcouragierte Demonstrant, der Freitagmorgens um zehn Uhr keine anderen Esel zu kämmen hat, Transparente wie "Thor Steinar zu Putzlappen", "Keine Naziläden in Halle" und "Unsere Stadt hat Nazis satt" (Zitat Hallianz für Vielfalt) an der Ladenfront im pekunär prekären Teil der größten Einkaufsstraße der Stadt herum.

Kirchliche Gruppen, so empfehlen die Organisatoren "pfiffig" (Zentralrat der FDJ), könnten auch mit dem Motto "Unser Kreuz hat keine Haken" (Jesus Skins) punkten. Parallel zum Protest auf der Straße werde man aber versuchen, "über den Vermieter eine Kündigung des Ladens zu erwirken", um dem europaweiten Diskriminierungsverbot aus weltanschaulichen und modischen Gründen auch in Mitteldeutschland zum Endsieg zu verhelfen.

Arabische Investoren, seinerzeit mit Hitler selbst verbündet und heute mit Burkas getarnte fünfte Kolonnen eines Vierten Reiches, sind nicht willkommen im Osten Deutschlands, den DGB-Gruppen, Friedenskreise und Stiftungen mit Transparenten und Petzanrufen gegen Pulloververkäufer zu irrational befreiten Zonen machen möchten. Während die als rechtsradikal bislang eher nicht bekannte taz von einem "erstaunlichen Schwenk" im rechten Lager berichtet: Wegen des arabischen Besitzers Faysal al Zarooni und der Aufstachelung der rechtsgläubigen Jugend zu "Markenwahn und Konsumterrorismus" rufen Autonome Nationalisten zum Boykott von "Thor Steinar" auf - rechts und links endlich friedlich vereint im Kampf für dieselbe Sache.

Die Stadt Halle ist gerade als "Ort der Vielfalt" ausgezeichnet worden. Was nicht heißt, dass es hier keine Einfalt gibt.

3 Kommentare:

  1. die hallianz hat sich ja auch die "Förderung von Grundwerten wie Toleranz und Demokratie" auf die fahnen geschrieben - zumindest solange, wie die hallianz-eigenen definitionen von toleranz und demokratie strikt eingehalten werden.

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  2. das macht wahre toleranz aus. willst du nicht wie ich so sein, schlag ich dir den schädel ein. man kann es auch tollerei nennen

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  3. Der arme Araber kann einem fast leidtun: Kauft den wegen der linken Werbeboykotte gutgehenden Laden von den mittlerweile millionenschweren Verkäufern, und hat offensichtlich nur auf die Jahresbilanzen geschaut. In einigen Jahren, wenn's die Linken geschnallt haben und ihre Katechismen neu auflegen, entfällt die Werbung. Die andere Seite kauft schon jetzt nicht mehr. Londsdale ist so auch zusammengebrochen...

    Ich halte mich als politisch-korrekter Gutmensch übrigens noch an die Direktive meines SED-Lehrers und trage bis heute keine Jeans aus dem kapitalistischen Westen.

    Holeranz statt Halluzinationen!

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