Freitag, 5. Juni 2009

Gott ist gut für Tod und Blut

Gott(Foto: Berlinpankowblogger) ist offenbar die Instanz hinter den Kriegen, ein rauflustiger, mordgeiler Gesell, der seine Anhänger dazu erzieht, Probleme mit dem Schwert zu lösen. Egal ob Allah, Jahwe oder Jesus´Vater: Nach dem "Global Peace Index" des Jahres 2009 muss sich der angeblich so friedliche Vater im Himmel und Schöpfer der Welt vorrechnen lassen, dass es seine Fans sind, die für Blut und Tod sorgen, wo immer ihre Anzahl in einem Land auf der Welt eine kritische Masse erreicht.

Das geht aus dem Weltatlas der Kriege, Konflikte, der Achtung der Menschenrechte, der Zahl der Morde, der Zahl der Menschen im Gefängnis und des Ausmaßes des Waffenhandel hervor Epiphenom hat die entsprechenden Daten aus dem World Values Survey herausgesucht und auf den Global Peace Index gelegt. Danach sinkt mit dem Anteil der religiösen Menschen, die mindestens einen Gottesdienst im Monat besuchen, auch der Hang der Gesellschaft zur Gewalt. Je mehr mehr Atheisten in ihnen leben, desto friedlicher sind Staaten.

Epiphenom ist sicher, dass der Zusammenhang statistisch signifikant ist: Friedliche Länder haben mehr Atheisten und weniger regelmäßige Gottesdienstbesuchern. Was aber ist das Kücken und was das Ei? Es könnte ja sein, fragt er, dass Menschen, die unter nicht-friedlichen Bedingungen leben, sich der Religion zuwenden. Oder sorgt verstärkte Zuwendung zur Religion umgekehrt für mehr Gewalt?

Karl Eduards Kanal stellt dazu die Frage, warum Papst Benedikt Nichtgläubige den Teufel und das Verderben der Welt nennen dürfen, ohne dass Agnostiker und Atheisten sich davon gröblichst in ihren nichtreligiösen Gefühlen verletzt fühlen dürfen. Während Christen, Muslime und was sonst noch Gläubigen herumläuft, sofort beleidigt sind, wenn ein Bus an ihnen vorüberfährt, auf dem "Es gibt keinen Gott" steht.

Gott ist doch da, und Gott wird die bestrafen, die nicht glauben. Oder glauben das die Gläubigen nicht mehr? Der Papst, für die gläubige Randgruppe der katholischen Christen oberste Glaubensinstanz im Diesseits, glaubt zumindest, dass nicht die Kirchen Waffen gesegnet, Feldprediger zu SS-Kommandos geschickt, Andersgläubige zu Millionen getötet und Schuld auf sich geladen haben, sondern dass auch das "Ungläubige" waren. Wie etwa Hitler, der seine Kirchensteuer bis zuletzt bezahlt hat.

Die Logik ist einfach: Wer glaubt, sündigt nicht, wer sündigt, indem er mordet, ist kein wahrer Gläubiger. So ähnlich wird ja die Schwertreligion Islam schon seit dem 12. September 2001 für alleweil mißverstanden und eigentlich ja ganz nett entschuldigt. An dieser Stelle sind sich die Gemeindes des Buches dann plötzlich alle mit dem papst einig: Atheismus sei es, der «zu den schlimmsten Formen der Grausamkeit und Verstössen gegen die Gerechtigkeit » geführt habe.

Atheismus sei deshalb eines der "schlimmsten Verbrechen" überhaupt, ließ der selbsternannte Heilige Vater und Stellvertreter Gottes auf Erden vor kurzem wissen. Aber wenn er das nicht glauben würde, wäre er ja auch kein Gläubiger.

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