Trauer, Tränen und Betroffenheit weltweit. Italien jammert, Los Angeles weint, Sechsjährige wehen Halbmast, Grauhaarige kaufen CDs. Michael Jackson ist tot und der Tod steht dem gefallenen Ex-Star sehr gut. Interessierte sich noch am Abend vor seinem Ableben kein Mensch für Tun und Lassen des verwirrten Quietschsängers, ist am Morgen danach alles anders. Als habe Elvis sein Comeback angekündigt, stürmen die Menschen die Plattenläden. "Fans", so flunkern die um Fakten nie bekümmerten Fernsehansager in den "Tagesthemen", würden sich nun mit CDs des Verstorbenen eindecken, als gülten die demnächst als Eintrittskarte fürs Himmelreich.
Bislang dachte man immer, Fans haben CDs ihres Idol schon, so lange der Betreffende lebt. Aber nach Michael Jacksons gelungenem Tod ist alles anders. Um oder auf das Siebenhundertfache stiegen die Umsätze mit den Werken der Kunstfigur, die ihren letzten Hitparadenerfolg vor mehr als einem Jahrzehnt verzeichnet hatte.
Es ist die Stunde der Heuchler. Jackson, der künstlerisch nicht viel mehr hinterlassen wird als die Melodie von "Billy Jean" und den aus der Pantomime geklauten "Moonwalk", triumphiert im Verschwinden über die Konkurrenz von Beatles, Stones, Cobains und Madonnas: Sein dünnlippiges Gesinge, stets nur Soundtrack für die teuer produzierten Hüpfvideos, die der Garant für seinen Erfolg waren, erhält mit dem Todestag die höheren Weihen der Weltkultur. Und die siebenhundertmillionenfache Geschmacksverirrung der Käufer seiner Alben wird zum Beweis für die Genialität des spätestens seit Anfang der 90er nur noch schwerkrank und bedröhnt vor sich hindelirierenden Pop-Gespenstes.
Das riecht nach Diana, da lässt sich noch so manche Sendestunde füllen. An den Stätten, an denen Fernsehkameras auftauchen, sind die Schamlosen nicht weit, die sich für 15 Sendesekunden ein Jacko-Bild ins Gesicht und ein paar Tränen aus den Augenwinkeln pressen. Zufällig immer genau mit Eifelturm, Scala oder Big Ben im Hintergrund. "Seit Elvis", feuern die Nachrichtenagenturen sich gegenseitig zu immer irrsinnigeren Superlativen an, habe "die Welt" nicht mehr so einhellig getrauert. John Lennon lebt. Kurt Cobain ist nie gestorben.
Michael Jacksons Tod ist nach dieser Lesart der 11. September der Pop-Musik. "Urplötzlich" und "völlig unerwartet" sei der Tod gekommen, heißt es - als habe Jackson nicht schon bei der Pressekonferenz zur Ankündigung seiner Comeback-Konzerte gewirkt wie ein Toter auf Urlaub.
Sein Abgang von der Bühne wirkt nun immerhin wie eine Abwrackprämie für zeitlos gräßliche Zappelmusik-Alben wie "Bad" und "Thriller", die nach den Aussagen eine Saturn-Mitarbeiters, den die einzig amtliche deutsche Popmusikfachagentur dpa zitiert, "seit Monaten stapelweise rumlagen, ohne dass sie jemand wollte".
Jackson war 80er, bis Freitagnacht aber lief ja eigentlich das Comeback der End-90er, mit Elekrobeats und Billigkeyboards.
Was erstmal in aller Munde ist, schafft es auch in jedes Ohr, auch wenn die eher klassisch geschulten Leser hier im Doomcore-Board PPQ entgeistert fragen "Wer ist eigentlich dieser Michael Jackson, von dem jetzt alle sprechen?" Mahmud Ahmedinedschad, der mit seinem Iran eben Sendeminuten füllte, als entscheide sich in Teheran die nächste Bundestagswahl und die das Schicksal der Welt für alle Zeiten, ist jedenfalls raus aus den Schlagzeilen.
Hätte Eva Herman gewollt, hätte sie am Wochenende "Autobahn" sagen können. Könnte Peter Sodann das noch, unbestraft bliebe seine Forderung nach Manager-Massenerschießungen. Zwei Wochen höchstens wird es dauern, bis die eine Hälfte der Fans den Tod ihres angeblichen Idols vergessen hat. Und die andere Hälfte im Internet den Mythos pflegt, die iranischen Revolutionswächter hätten Jackson ermordet, um von der gefälschten Wahl abzulenken.
Bislang dachte man immer, Fans haben CDs ihres Idol schon, so lange der Betreffende lebt. Aber nach Michael Jacksons gelungenem Tod ist alles anders. Um oder auf das Siebenhundertfache stiegen die Umsätze mit den Werken der Kunstfigur, die ihren letzten Hitparadenerfolg vor mehr als einem Jahrzehnt verzeichnet hatte.
Es ist die Stunde der Heuchler. Jackson, der künstlerisch nicht viel mehr hinterlassen wird als die Melodie von "Billy Jean" und den aus der Pantomime geklauten "Moonwalk", triumphiert im Verschwinden über die Konkurrenz von Beatles, Stones, Cobains und Madonnas: Sein dünnlippiges Gesinge, stets nur Soundtrack für die teuer produzierten Hüpfvideos, die der Garant für seinen Erfolg waren, erhält mit dem Todestag die höheren Weihen der Weltkultur. Und die siebenhundertmillionenfache Geschmacksverirrung der Käufer seiner Alben wird zum Beweis für die Genialität des spätestens seit Anfang der 90er nur noch schwerkrank und bedröhnt vor sich hindelirierenden Pop-Gespenstes.
Das riecht nach Diana, da lässt sich noch so manche Sendestunde füllen. An den Stätten, an denen Fernsehkameras auftauchen, sind die Schamlosen nicht weit, die sich für 15 Sendesekunden ein Jacko-Bild ins Gesicht und ein paar Tränen aus den Augenwinkeln pressen. Zufällig immer genau mit Eifelturm, Scala oder Big Ben im Hintergrund. "Seit Elvis", feuern die Nachrichtenagenturen sich gegenseitig zu immer irrsinnigeren Superlativen an, habe "die Welt" nicht mehr so einhellig getrauert. John Lennon lebt. Kurt Cobain ist nie gestorben.
Michael Jacksons Tod ist nach dieser Lesart der 11. September der Pop-Musik. "Urplötzlich" und "völlig unerwartet" sei der Tod gekommen, heißt es - als habe Jackson nicht schon bei der Pressekonferenz zur Ankündigung seiner Comeback-Konzerte gewirkt wie ein Toter auf Urlaub.
Sein Abgang von der Bühne wirkt nun immerhin wie eine Abwrackprämie für zeitlos gräßliche Zappelmusik-Alben wie "Bad" und "Thriller", die nach den Aussagen eine Saturn-Mitarbeiters, den die einzig amtliche deutsche Popmusikfachagentur dpa zitiert, "seit Monaten stapelweise rumlagen, ohne dass sie jemand wollte".
Jackson war 80er, bis Freitagnacht aber lief ja eigentlich das Comeback der End-90er, mit Elekrobeats und Billigkeyboards.
Was erstmal in aller Munde ist, schafft es auch in jedes Ohr, auch wenn die eher klassisch geschulten Leser hier im Doomcore-Board PPQ entgeistert fragen "Wer ist eigentlich dieser Michael Jackson, von dem jetzt alle sprechen?" Mahmud Ahmedinedschad, der mit seinem Iran eben Sendeminuten füllte, als entscheide sich in Teheran die nächste Bundestagswahl und die das Schicksal der Welt für alle Zeiten, ist jedenfalls raus aus den Schlagzeilen.
Hätte Eva Herman gewollt, hätte sie am Wochenende "Autobahn" sagen können. Könnte Peter Sodann das noch, unbestraft bliebe seine Forderung nach Manager-Massenerschießungen. Zwei Wochen höchstens wird es dauern, bis die eine Hälfte der Fans den Tod ihres angeblichen Idols vergessen hat. Und die andere Hälfte im Internet den Mythos pflegt, die iranischen Revolutionswächter hätten Jackson ermordet, um von der gefälschten Wahl abzulenken.
Die Stunde der Mathematiker
AntwortenLöschenEin sehr schöner Artikel, vor allem, da er offensichtlich begründete Leserwünsche aufnimmt und quasi im Vorübergehen die Frage beantwortet, wer denn nun dieser … äh … wie hieß er noch gleich …?
Wie auch immer, ist es doch etwas beschwerlich, solche Prosa nur mit dem Taschenrechner bewältigen zu können. Ist es denn zuviel verlangt, den Hinweis auf die um das siebzigtausendfache gestiegenen Umsätze mit den Werken des Verschiedenen schlicht und einfach in Wort oder Ziffer in den Artikel zu schreiben, statt ihn derartig umständlich zu codieren? Das 700hundertfache – oder ist das gar eine moderne Form von Lyrik? Oder ein Leserintelligenztest? Dafür hätte ich ja sogar Verständnis, wenn da endlich mal jemand gesagt hätte: Wir hängen die Latte mal ein bißchen höher, daß hier nicht ständig das Prekariat vorm Blog ’rumhängt, das nur billig ablachen will und hinterher in den Hausflur pinkelt und die Kundschaft vergrault.
die buchstabentasten klemmten. aber jetzt gehts wieder
AntwortenLöschenKönnte es nicht sein, daß ein proftmaximierender Impressario ebenfalls den Taschenrechner gezückt und den "kauft vom toten Musik-Genie"-Effekt mit den Erfolgschancen einer comeback-Tour verglichen hat ?
AntwortenLöschen("Hömma, Jacko, wir haben das mal durchgerechnet. Mit der `Alternative B´ kämen wir besser weg und Du könntest Dir jede Menge Arbeit sparen !")
genauso ist es gewesen. normalerweise hatten wir mit jacko besprochen, dass er auf der bühne stirbt. aber er wäre die stufen nicht mehr hochgekommen und für den einen auftritt einen lift zu installieren wäre zu teuer gewesen. deshalb also diese lösung.
AntwortenLöschenjacko hat jetzt die tankstelle von elvis übernommen, bei seligman in utah (glaube ich, kann aber auch nevada sein, müsst ihr mal googeln).
elvis wird ja kommendes jahr 75, er wollte sich langsam zur ruhe setzen, da war das die beste lösung.
eine empfehlung da in der ecke ist auch shoshone, da betreibt kurt cobain ein motel mit vulkanwasserpool. ist nur ein stück zu laufen vom zimmer aus. am trailerpark vorbei, dann links. ihr müsst euch vorher bei der hoteltante den schlüssel geben lassen. hat einen schönen künstlichen wasserfall, das ding.
zimmer sind mit wlan und kühlschrank, ich glaube, er nimmt 30 $ die nacht. gegenüber betreibt janis joplin eine kneipe, die richtig gutes essen hat. wenn ihnen danach ist, spielen die beiden auch zusammen, meistens alte bluesstücke oder sachen von springsteen und willy deville. video stellen wir demnächst mal rein, die rechte müssen noch geklärt werden.
Mir ist Jacko neulich auf einem Brötchen erschienen, so wie fallengelassene Wäsche nachts im Mondenschein sich plötzlich zu einem Adolf- Profil ordnet- so abwegig ist das mit der Tankstelle also nicht.
AntwortenLöschenDie Heroe der Moderne: ein Mutant. Allein der Anblick dieser Kreatur ist eine Beleidigung aller gesunden Triebe.
AntwortenLöschenVerschwörungstheorie II
Ich glaube nicht, daß die Mullahs hinter Jacksons Tod stehen. Im Gegenteil. Die Proteste im Iran sind derart verflacht und ausgeklungen, daß sich die westliche Medienwelt die Peinlichkeit weiterer Berichterstattung ersparen wollte. Also mußte ein medientauglicher Märtyrer her. Vielleicht ist er gar nicht tot, sondern finanziert mit seinem letzten Clou eine abgeschiedene Insel, auf welcher seine Implantate dem Kompost entgegengammeln.
nwr: korrekt, da waren wir zu vorschnell beim ziehen von schlüssen. selbstverständlich ist nicht der direkte zusammenhang der richtige, sondern der ums eck.
AntwortenLöschendanke für den hinweis, wir bleiben dran!
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AntwortenLöschenand the world famous Rodeo Drive. com is hosted by Word - Press
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