Freitag, 19. Juni 2009

Amoklauf erst ab 18 Jahre

Der einstige NRA-Boss Charlton Heston muss sich nicht im Grabe rumdrehen. Die Verschärfung des deutschen Waffenrechts durch den Bundestag gleicht eher einer Flitzebogen-Nutzungs-Anordnung. Gefordert war das Verbot von Großkaliber-Waffen - gestrichen. Gefordert war eine Begrenzung der zuhause gelagerten Waffen nebst Munition - gestrichen.
Lediglich die Altersgrenze für das Schießen mit Großkaliber-Waffen wird von 14 auf 18 Jahre angehoben. Amoklauf also erst ab 18 Jahre. Außerdem sollen die zwölf Millionen legalen Schusswaffen in Deutschland, die im Besitz von Sportschützen, Jägern, Polizisten und Wachleuten sind, bis Ende 2012 in einem zentralen elektronischen Register erfasst werden. Das war´s. Mit Verschärfung hat das nichts zu tun. Aber das hat ja auch keiner wirklich gegalubt.
Allein die bayerischen Zahlen der Waffen-Lobby lassen einiges erahnen. Im CSU-Ländle gibt es 480.000 Mitglieder in Schützenvereinen, etwa ein Drittel aller deutschen Schützen. Diese sind in 4700 Vereinen organisiert, die sich in 109 Schützen-Gaue aufteilen.
480.000 schießende Wähler, das sind 15 Prozent aller bayerischen CSU-Wähler. Ohne die würde es schlecht aussehen in 100 Tagen zur Bundestagswahl. Dazu kommen noch einmal doppelt soviele Schießwütige in Rest-Deutschland. Hätten man denen die Schießeisen weggenommen, hätte sich die CDU gleich den Strick nehmen können. Denn Waffen wären dann ja nicht mehr erlaubt gewesen.

1 Kommentar:

  1. Und die nichtregistrierten waffenbesitzenden Wähler erst!

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