Halbzeit in Wolfsburg. Ein grandios aufspielender HFC führt mit zwei zu null nach Toren von Stark und David. Hier ist alles im grünen Bereich, allerdings führt Kiel in Leipzig ebenso mit zweinull. Nach dem Spiel wäre dann wie vor dem Spiel...
Und weil es spannend bleiben muss bis ganz zum Schluß, bleibt es dann auch so. Kiel gewinnt bei Sachsen Leipzig, die pleite und damit schon abgestiegen sind und deshalb seit Wochen mit der halben A-Jugend spielen, mit 3:0. Der HFC holt mit einem 2:0 beim Deutschen Meister in Wolfsburg, der Stadt, die einst Hitler zum Kraftwagenbau durch Freude gründete, drei Punkte, verliert aber noch ein Tor mehr in der Tordifferenz, die am Ende entscheiden könnte.
Dass sie das in den Hinterköpfen haben, ist den Spielern in den alten rot-weiß-quergestreiften Trikots zumindest in der ersten Halbzeit nicht anzumerken. Konzentriert, als habe es die Verschaukelung im Pokalfinale zwei Tage zuvor nicht gegeben, gehen Kanitz, Görke und Co. vom Anpfiff weg nach vorn. Wie schon in Magdeburg verzieht David erstmal knapp, dann aber schlägt der Mann zu, von dem die 1000 auf der Tribüne singen "Unser Stark ist superstark": Nach einem Freistoß von Thorsten Görke taucht René Stark ab und köpft den Ball ins linke Eck.
Spiel, Satz und Sieg, denn bei eigener Führung hat die Mannschaft von Trainer von Köhler noch nie verloren. Unentschieden gespielt allerdings schon: In den letzten beiden Punktspielen gegen Hamburg und Berlin langte eine Führung am Ende jeweils nur zu einem remis, vier Punkte blieben liegen, vier Punkte, die gereicht hätten, Halle mit einem Sieg in Wolfsburg zum Aufsteiger zu machen.
Aber die Hoffnung auf einen Kieler Patzer am letzten Spieltag gegen Lübeck stirbt zuletzt. Der HFC tut nicht viel, aber es reicht gegen die sturmstärkste Mannschaft der Liga. Wolfsburg kommt vorn allenfalls zu Ecken und Freistößen, zu Torchancen kommen sie dank der wieder großartig verteidigenden Schubert, Kamalla, Lachheb und Benes nicht. Dafür Halle, wieder mit Müller für Neubert als einziger Spitze. Nach einem mißlungenden Abwehrschlag landet der Ball bei Pavel David, den der Wolfsburger Stadionsprecher als "Pewel David" angekündigt hat. Der Tscheche visiert kurz und zirkelt die Murmel vom rechten Strafraumeck zentimetergenau in den linken Torwinkel. Die Tribüne tobt, der hallesche Anhang jubelt. Der Stadionsprecher versucht, seinen Ansagefehler zu korrigieren: Der Torschütze heiße, sagt er, "Pawel Devid".
Die Wölfe sind danach einfach zu schwach, bei Halle Erinnerungen an das 2:0 Trauma des Hertha-Spiel wachzurufen. Und Halle ist zu clever, sich noch einmal hinten herauslochen zu lassen. Unter nichtendenwollenden "Olé Olé Olé - HFC"-Gesängen von der gemütlichen Tribüne lässt die Mannschaft die Uhr herunterlaufen.
Kraft sparen für das Finale am kommenden Wochenende, das der HFC gegen das schwer abstiegsbedrohte Plauen bestreiten muss, während Konkurrent Kiel zu Hause gegen Lübeck antritt. Gewinnt Kiel, sind sie Meister und Aufsteiger, gewinnt Halle, und Kiel spielt nur unentschieden oder verliert, vollenden sich die Frühjahrsträume in der halleschen Fußballprovinz zum Fußballmärchen: Nach 18 Jahren würde der Klub von der Saale, der nach dem Mauerfall noch Zweite Bundesliga spielte und danach so tief fiel wie sonst nur das längst vergessene Stahl Riesa, zurückkehren in den bezahlten Fußball. Dieter Strotzniak, der Co-Trainer, steht am Ende vor der Fankurve und lächelt still vor sich hin. Strotzniak hat für den HFC DDR-Oberliga gespielt und er hat den tauchgang in die Fünfte Liga mitgemacht. Er war Aktiver, er war Trainer und ist heute Co-Trainer. Nach einem Auswärtssieg in Wolfsburg. Was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Nur Zugabe.
Und weil es spannend bleiben muss bis ganz zum Schluß, bleibt es dann auch so. Kiel gewinnt bei Sachsen Leipzig, die pleite und damit schon abgestiegen sind und deshalb seit Wochen mit der halben A-Jugend spielen, mit 3:0. Der HFC holt mit einem 2:0 beim Deutschen Meister in Wolfsburg, der Stadt, die einst Hitler zum Kraftwagenbau durch Freude gründete, drei Punkte, verliert aber noch ein Tor mehr in der Tordifferenz, die am Ende entscheiden könnte.
Dass sie das in den Hinterköpfen haben, ist den Spielern in den alten rot-weiß-quergestreiften Trikots zumindest in der ersten Halbzeit nicht anzumerken. Konzentriert, als habe es die Verschaukelung im Pokalfinale zwei Tage zuvor nicht gegeben, gehen Kanitz, Görke und Co. vom Anpfiff weg nach vorn. Wie schon in Magdeburg verzieht David erstmal knapp, dann aber schlägt der Mann zu, von dem die 1000 auf der Tribüne singen "Unser Stark ist superstark": Nach einem Freistoß von Thorsten Görke taucht René Stark ab und köpft den Ball ins linke Eck.
Spiel, Satz und Sieg, denn bei eigener Führung hat die Mannschaft von Trainer von Köhler noch nie verloren. Unentschieden gespielt allerdings schon: In den letzten beiden Punktspielen gegen Hamburg und Berlin langte eine Führung am Ende jeweils nur zu einem remis, vier Punkte blieben liegen, vier Punkte, die gereicht hätten, Halle mit einem Sieg in Wolfsburg zum Aufsteiger zu machen.
Aber die Hoffnung auf einen Kieler Patzer am letzten Spieltag gegen Lübeck stirbt zuletzt. Der HFC tut nicht viel, aber es reicht gegen die sturmstärkste Mannschaft der Liga. Wolfsburg kommt vorn allenfalls zu Ecken und Freistößen, zu Torchancen kommen sie dank der wieder großartig verteidigenden Schubert, Kamalla, Lachheb und Benes nicht. Dafür Halle, wieder mit Müller für Neubert als einziger Spitze. Nach einem mißlungenden Abwehrschlag landet der Ball bei Pavel David, den der Wolfsburger Stadionsprecher als "Pewel David" angekündigt hat. Der Tscheche visiert kurz und zirkelt die Murmel vom rechten Strafraumeck zentimetergenau in den linken Torwinkel. Die Tribüne tobt, der hallesche Anhang jubelt. Der Stadionsprecher versucht, seinen Ansagefehler zu korrigieren: Der Torschütze heiße, sagt er, "Pawel Devid".
Die Wölfe sind danach einfach zu schwach, bei Halle Erinnerungen an das 2:0 Trauma des Hertha-Spiel wachzurufen. Und Halle ist zu clever, sich noch einmal hinten herauslochen zu lassen. Unter nichtendenwollenden "Olé Olé Olé - HFC"-Gesängen von der gemütlichen Tribüne lässt die Mannschaft die Uhr herunterlaufen.
Kraft sparen für das Finale am kommenden Wochenende, das der HFC gegen das schwer abstiegsbedrohte Plauen bestreiten muss, während Konkurrent Kiel zu Hause gegen Lübeck antritt. Gewinnt Kiel, sind sie Meister und Aufsteiger, gewinnt Halle, und Kiel spielt nur unentschieden oder verliert, vollenden sich die Frühjahrsträume in der halleschen Fußballprovinz zum Fußballmärchen: Nach 18 Jahren würde der Klub von der Saale, der nach dem Mauerfall noch Zweite Bundesliga spielte und danach so tief fiel wie sonst nur das längst vergessene Stahl Riesa, zurückkehren in den bezahlten Fußball. Dieter Strotzniak, der Co-Trainer, steht am Ende vor der Fankurve und lächelt still vor sich hin. Strotzniak hat für den HFC DDR-Oberliga gespielt und er hat den tauchgang in die Fünfte Liga mitgemacht. Er war Aktiver, er war Trainer und ist heute Co-Trainer. Nach einem Auswärtssieg in Wolfsburg. Was jetzt noch kommt, ist Zugabe. Nur Zugabe.
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