Sonntag, 17. Mai 2009

Fast ein Fußballgott

Er ist im Hauptberuf als Marius Müller-Westernhagen in der Musikindustrie beschäftigt, am Wochenende aber schnürt er seine Fußballschuhe für den Halleschen FC. Dort musste Thomas Neubert zuletzt immer erstmal auf der Auswechselbank Platz nehmen, von da kommend jedoch brachte der ungelenke Schlacks stets Leistung. Auch heute beim Auswärtsspiel in Hamburg, wo Neubert sofort nach seiner Einwechslung die erste Chance nutzte und zum 1:0 einschoß. Halle damit Spitzenreiter mit zwei Punkten Vorsprung auf Aufstiegskonkurrent Kiel.

Ein Neubert jedoch reicht am Ende nicht. Es ist die Abwehr, die im finalen Kampf um den Aufstieg schwächelt. Seit HFC-Torwart Darko Horvat Ende März bei Türkiyemspor zum ersten Mal nach 980 Minuten ohne Gegentor hinter sich greifen musste, läuft es nicht mehr ganz rund in der Hintermannschaft der Hallenser. Galt zuvor die Regel, dass 1:0 gewonnen oder aber torlos Remis gespielt wird, klingelt es seitdem in nahezu jedem Spiel im halleschen Tor. Zwar trifft Halle vorn auch öfter, seit mit Markus Müller ein torgefährlicher Mann aus Aue hinzukam. Doch in den letzten acht Begegnungen musste Horvat auch neunmal hinter sich greifen - nachdem er zuvor in 21 Begegnungen nur achtmal bezwungen worden war. In der Hinrundenstatistik stehen bis zum viertletzten Spieltag 17:7 Tore, in der Rückrunde 21:9. Das reichte in der Hinrunde zu 8 Siegen und sechs Unentschieden mit 30 Punkten, in der Rückrunde zu einer Niederlage, neun Siegen und vier Remis mit 31 Punkten.

Auch diesmal geht es nicht ohne Gegentreffer ab. Fast im Gegenzug zur Führung macht Abwehrspieler Christian Kamalla, der einzige Spieler aus dem HFC-Nachwuchs, der bis hierher die Saison seines Lebens gespielt hat, selbst den Ausgleich. Jan Benes tröstet den Unglücklichen - und am Ende ist alles beim Alten: Der Sturm gewinnt Spiele, die Abwehr Meisterschaften. Thomas Neubert muss auf seine Krönung zum Fußballgott warten. Halle, nach Ansicht von FCM-Präsident Rehboldt eine "Gurkentruppe", bleibt im 30. Auswärtsspiel hintereinander ungeschlagen. Und punktgleich mit Kiel, das noch sechs Tore Vorsprung und das leichtere Restprogramm hat.

2 Kommentare:

  1. Schade, dass der HFC es nicht geschafft hat, noch bleiben ihm drei Spiele. Ich drücke als Hallenser die Daumen. :)

    AntwortenLöschen
  2. das war heute ein elfmeter. aber die gehen eben auch nicht immer rein

    AntwortenLöschen

Richtlinien für Lesermeinungen: Werte Nutzer, bitte beachten Sie bei ihren Einträgen stets die Maasregeln und die hier geltende Anettekette. Alle anderen Einträge werden nach den Vorgaben der aktuellen Meinungsfreiheitsschutzgesetze entschädigungslos gelöscht. Danke.