Selten genug sind sich alle einig, manchmal aber doch, und das macht einen dann erst recht stutzig. Als der "Sachsen-Sumpf" vor drei Jahren zu stinken anfing, schlugen die Wellen hoch, alles schien möglich von Kindersex mit dem Staatsanwalt bis zu gekauften Prozessen, von Schmiergeldern für Regierungsmitgliedern bis zu Freudenmädchen in der Ministerpräsidentensuite.
Anschließend wurde aufgeregt aufgeklärt, wie ein Schredder aus dem Baumarkt Holzwürmer sucht. Ganze Bäume wurden zu Spänen verarbeitet, anschließend besichtigte eine parlamentarische Untersuchungskommission den Mulch und stellte aufatmend fest, dass alles nicht der Rede wert war. Nur ein paar übereifrige Verfassungsschützer hätten sich Geschichten ausgedacht und ein paar zwielichtige Mädchen aus dem horizontalen Gewerbe gern mitgemacht.
Natürlich, jeder weiß: Wo es qualmt, brennt es auch, und wenn es grün ist und hüpft, handelt es sich um einen Frosch. Aber im Rindenmulch der parlamentarischen Aufklärung ist sich jede Partei selbst die nächste - und wo die Ahnung ist, dass Genossen und Parteifreunde vielleicht, eventuell irgendwie mit drin hängen könnten, im Sachsen-Sumpf, da ist der Wille, die Namen derjenigen herauszufinden so groß wie der Wille der Bundesregierung, die komplette Liste der Verwaltungsräte der deutschen Landesbanken und Kreditanstalten für Wiederaufbau jeden Abend kurz vor der "Aktuellen Kamera" von Paris Paris Hilton verlesen zu lassen.
Da war also kein Sachsen-Sumpf, nirgends. Wer andere behauptet, lügt, oder er wird einfach zum Lügner erklärt. Nur manchmal rutschen der Matrix kleine Texte durch wie dieser von Christiane Kohl, den dann auch ein ehemaliger Richter gelesen hat. Dessen Leserzuschrift an die "Süddeutsche" bestätigt die These. Es gibt keinen Sachsen-Sumpf. der Sumpf ist nämlich überall.
Selbstverständlich gibt es keinen Sumpf.
AntwortenLöschenUnd wenn es so scheint, z.b. weil (wieder mal) missbeliebige Dokumente "verloren" gehen, nun, dann haben wir wohl was nicht richtig gesehen.
Zum Ansehen hier:
http://edas.landtag.sachsen.de/viewer.aspx?dok_nr=15280&dok_art=Drs&leg_per=4&pos_dok=1
Die Vier-Wochenfrist für die Beantwortung ist heute abgelaufen. Mal sehen, was die Staatsregierung zu sagen hat.
Die Langversion von Heinz Fassbender hier:
http://pressemitteilung.ws/node/154989
Und dann noch ein Schmeckerchen von Jürgen Roth:
den roth haben sie ja wegen seiner enthüllungen so fertiggemacht, dass er heute nur noch als verschwörungstheoretiker eingeladen wird. schade drum , denn sicher stimmt das in den hauptzügen alles
AntwortenLöschenWobei Roth sich auch selbst was zuzuschreiben hat. Er ist ja nicht mehr der Jüngste. Da könnte man schon Professionalität erwarten. Wenn er sich aber benimmt wie ein Greenhorn, wie soll man ihm da noch helfen.
AntwortenLöschenWirklich schade. Denn alle seine richtigen und wahren Aussagen werden so entwertet.