Es war, zeitlich lange vor und im Bosheitsgrad direkt nach dem Start eines Terrorsatelliten, der die Welt mit koreanischen Revolutionsgesängen beschallen sollte, die verruchteste Tat des Schurkenstaates Nordkorea seit der Entführung etlicher Japaner in den 50er Jahren. Vor zwei Jahren rief der "geliebte Führer" Kim Jong Il den Brandenburger Kanickel-Züchter Karl Szmolinsky: Der Mann aus Eberswalde sollte Nordkorea vor dem Hungertod retten - beziehungsweise sollten seine gigantischen Riesenrammler das tun, die die letzten aufrechten Genossen der Welt künftig in einer Riesenrammlerfarm ziehen wollten.
Kurzfristig aber sagten die Koreaner dem Gigantenzüchter ab. Nordkoreas Regierung sei verstimmt über den Tenor der deutschen Presseberichterstattung über den geplanten Kaninchenexport. Szmolinski hatte öffentlich geäußert, er glaube, seine Karnickel würden in Korea gegessen werden. Zwölf Kaninchen hatte er bereits nach Nordkorea verkauft; angeblich für einen Streichelzoo, einem schlimmen Verdacht nach aber für den Kochtopf hochrangiger Funktionäre
Der „deutsche Riese grau“ Robert wiegt immerhin bis zu zehn Kilogramm - der Fall machte Schlagzeilen in jenen Ostertagen vor zwei Jahren. Seitdem aber ruht die Rioesenrammlerfarm still: Korea behauptet, die Kaninchenzucht samt aller Monster Bunnys sei völlig intakt, samt aller Kaninchen, nicht eines sei ermordet und gegessen worden. Karl Szmolinsky macht nur noch einmal regional Schlagzeilen, als der Kurzfilm "Szmolinsky" aus den USA Premiere hatte, in dem Julius Onah von den Beinahe-Erlebnissen des Kaninchenzüchters aus Hohenfinow berichtet, der nie bis nach Korea kam.
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