Um sein ebenso beliebtes wie qualitativ hochwertiges Programm aus alten DDR-Schinken und neuproduzierten Werken im DDR-Stil senden zu können, hat der Mitteldeutsche Rundfunk nach einer Meldung der FAZ nicht nur Gebührengelder von Zuschauern und Nicht-Zuschauern eingesammelt, sondern die weltweite Spekulationsblase an den Börsen auch genutzt, selbst mitzuspekulieren. Die FAZ berichtet, der Sender habe "unmäßig viel Geld in risikobehaftete Wertpapiere angelegt", weigere sich aber "nun den offensichtlich stattgefundenen Wertverlust offenzulegen". Nach Angaben der Bild betrugen die "Rücklagen" anno 2000 knapp 625 Millionen Euro Ende. Ein MDR-Sprecher veriet, dass das nicht nur der MDR so handhabe. Vielmehr sei das Parken von Rundfunkgebühren in sogenannten "Spezialfonds" bei den Landesrundfunkanstalten "gängige Praxis".
Bereits im August 2008 soll der Sächsische Landesrechnungshof vom Heimatsender der Mitteldeutschen verlangt haben, stille Reserven in Höhe von geschätzten 140 Millionen Euro aufzulösen "und zur Erfüllung des Rundfunkvertrages einzusetzen." Der Rechnungshof kritisierte, dass der Staatssender, der vor zehn Jahrenvier Millionen Euro mit einer mißlungenen Spekulation auf equatorianische Bonds verloren hatte, erneut zuviel riskiert habe, um Gewinne einzufahren. So seien "riskante Wertpapiere wie Genussscheine als sichere Anlage- oder Rentenpapiere deklariert" worden, um die Regel zu umgehen, dass "nur bis zu 35 Prozent der angelegten Gebührengelder in Aktien und spekulative Anleihen" gesteckt werden dürfen.
Mittlerweile dürften diese Rücklagen im Zuge der gegenwärtigen Finanzkrise einen erheblichen Wertverlust erfahren haben, spekuliert die FAZ. Jedoch widersetze sich der Mitteldeutsche Rundfunk trotz Nachfrage des Rechnungshofes, den Verlust öffentlich zu machen.
Danke für die Info! Ich habe darüber auch mal gebloggt :)
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