Donnerstag, 2. April 2009

Fremde Federn

"Dass, woran die frühen Sozialisten und Sozialdemokraten wie wild glaubten, eine auf Freiheit und demokratische Gleichheit gegründete Arbeit unvergleichliche Schaffenslust und Wetteifer erzeugen und nie gekannten Ehrgeiz entfachen sowie, weil die Gelehrten und Künstler einen Teil des Tages arbeiteten, die Aufhebung der Arbeitsteiligkeit bewerkstelligen würde dazu: Dieser Glaube birgt ungefähr sieben Denkfehler. Finden Sie drei."
(Eckhard Henscheid in seinen nicht genug zu preisenden "Sudelblättern")

10 Kommentare:

  1. "Finden Sie drei."

    Habe schonmal einen:

    "Dass" wird nur mit einem s geschrieben. Die restlichen Fehler gebe ich beim Fundbüro ab.

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  2. Falsch, in diesem Falle mit ß - zumindest nach alter Rechtschreibung. Aber in dem satz fehlt außerdem noch ein "das", das stimmt schon...

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  3. aber steht hier "dass" nicht für "dieses" oder "jenes"? sagen wir mal für "das nämliche, woran..." usw? nicht für "nämlich, dass man woran glaubt" oder so? dann hätte nwr recht und henscheid nicht, oder?

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  4. Nee, Henscheid hat recht, habe mir den Satz nochmal auf der Zunge zergehen lassen - war beim ersten Lesen zu blöd ihn in seiner gesamten Brillianz zu erfassen.
    Na ja, muß ja auch einen Grund geben, wieso Henscheid Henscheid ist.

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  5. Es heißt allerdings "Brillanz", ohne i! Ich sage das(s) natürlich nur, weil das(s) Wort systemisch relevant ist.

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  6. ich habe es nochmal gelesen und bin nun sicher, dass henscheid recht hat. allerdings ist es ein satz, den ich vor allem verschwurbelt finde. ein geschriebener abgespreizter kleiner finger, quasi.

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  7. "Jenes ... dieses, woran die frühen Sozialisten und Sozialdemokraten wie wild glaubten,..."

    Ein s, und kein sz, ß oder SS, sowohl nach alter als auch nach neuer Rechtschreibung! Basta!

    Ansonsten hätte er schreiben müssen: "Daß das, woran die frühen Sozialisten und Sozialdemokraten wie wild glaubten,...". Außerdem fehlt vor dem "dazu" ein Komma.

    Bin ja kein Krümelkacker, aber mir geht es beim Lesefluß auf den Keks, wenn irgendwo s und ß derart vertauscht sind, daß man den Satz fünfmal lesen muß, bis man begreift, was der Legastheniker eigentlich sagen will.

    Der Inhalt ist Geschwurbel, das Fundbüro wollte nix annehmen...

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  8. summa summarum: brilliant, wie obama sagen würde, oder brillant, wies die merkel fände - der satz ist beides nicht

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  9. grammatikalisch ist der satz also so etwas von korrekt ... und, pah, ihr banausen, ein schöner satz dazu.

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