Mittwoch, 4. März 2009

Reflexe gegen rechts


Olaf Sundermeyer arbeitet als freier Autor für die F.A.Z. und verschiedene Fernsehmagazine von WDR und RBB, komischerweise hat er auf . npd-blog.info dessenungeachtet einen bemerkenswerten Text geschrieben, der den von Urinstinkten und medialen Reflexen geprägten Umgang von Politik und Medien mit den "Kampf gegen rechts" (Angela Merkel) thematisiert. "In den Reflexen liegt das Problem", zitiert Sundermeyer Steffen Grimberg, den Medienredakteur der tageszeitung. Sie verhinderten einen journalistisch angemessenen Umgang mit den Feinden der Demokratie, findet der taz-Mann, der den "Umgang der Redaktionen mit der rechtsextremen NPD seit Jahren kritisch begleitet". Am schlimmsten seien die kurzzeitigen Reflexe, sagt Grimberg - auf mutmaßlich rechtsextreme Gewalttaten. Die flackern schnell auf - und wieder ab. Sie hinterlassen keinen Erkenntnisgewinn über die rechte Szene, im Gegenteil, was bleibt ist eine NPD, die sich an der Opferrolle labt. Und beim Leser der Eindruck, möchten wir vom kleinen Zugucken-Board PPQ hinzufügen, wer Unrecht tut, mag recht haben, aber Recht geben mag man ihm nicht.

Sundermeyer hat auch zugeschaut, genau sogar. Und bemerkt, dass der mediale Umgang mit dem Fall Mannichl, der postwendend mit der NPD-Verbotsdebatte verbunden wurde, nach hinten losging. In der NPD-Parteizeitung “Deutsche Stimme” schreibe NPD-Funktionär Andreas Molau: “Kriminaltechnische Fragen schien man sich erst gar nicht zu stellen. Dass die NPD rein gar nichts mit dem Anschlag zu tun hat, stört die Politiker und ihre willigen Medienvollstrecker wenig.” Große Freude bei der NPD darüber, "dass dieser Fall selbst die spektakulären Fälle von Sebnitz (Der kleine Joseph), Potsdam (Ermyas M.) und Mittweida (Hakenkreuz-Rebecca) in den Schatten stellt”. Der Rest des Textes hier.

6 Kommentare:

  1. Ich befinde den Sundermeyer-Artikel für weder gut noch neu. Ohne dem Spiel auf der Klaviatur der Psyche des Medienpöbels kein Kommerz. Wer soll wissenschaftliche Abhandlungen lesen? Objektivität? Wozu?

    "Gotthard Deuse ... Vor laufender Kamera hatte er geleugnet, dass seine Stadt ein Problem mit Rechtsextremisten habe."

    Leugnung sollte man generell gesetzlich bestrafen!

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  2. Im uebrigen gibt es da noch ein
    anderes, stets wiederkehrendes
    Thema / Problem: Kriegsinflationen
    und Kriegskosten. Punkto Wirtschafts-
    geschichte des Nazireiches ist weder
    von rechter noch von linker was
    Gescheites, schon gar nicht faktisch
    Brauchbares zu hoeren. Ein Buch, u.a.
    Adam A Tooze: Oekonomie der
    Zerstoerung (2007)

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  3. Tut mir leid, aber ich kann an dem Sundermeyer-Geschwurbel nichts Gutes finden.
    Denn nicht die Reflexe sind das Problem, sondern die Verlogenheit von Sundermeyer & Co. Man kann ihm eigentlich nur danken für diese Selbsterkenntnis der eigenen Unfähigkeit:

    „Der Einzige, dem es gelang, einem führenden Vertreter der extremen Rechten in einer Livesituation so zu begegnen, dass dieser keinen zusätzlichen Nutzen - als Medienopfer - daraus zog, war Claus Strunz“

    Respekt - kann man da nur sagen.
    Der auf das Gespräch vorbereitete und das Gespräch leitende Medienprofi Strunz hat es gemeinsam mit dem debattenerfahrenen Prof. Glotz immerhin hingekriegt, die Veranstaltung so zu führen, dass der Medienlaie Udo Voigt nicht als Sieger hervorgeht.

    Tolle Leistung!
    Und nein, ich werde nicht spekulieren, wie das Gespräch ausgegangen wäre, wenn Glotz oder Strunz allein dem Gottseibeiuns gegenüber gesessen hätten. Denn das weiß ohnehin jeder.

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  4. okay, vielleicht war das lob wirklich zu groß. aber an trüben tagen, wenn die substitution der wirklichkeit durch dieses seltsame nachrichtenzeug komplett scheint, ist man eben auch schonmal rübensirup als marmelade

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  5. man ist es nicht, natürlich. man isst es. als es das ß noch gab, wär´ das nicht passiert.

    auch hinter dieser politisch instinktlosen massnahme vermute ich übrigens einen bekannten braunauer als drahtzieher. das spielt doch den rechten voll in die karten!

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