Was war das für ein grandioser Erfolg der sozialpolitischen Maßnahmen der Bundesregierung und ihrer agilen Familienministerin Ursula von der Leyen! Dank Elterngeld und immer besserer Kinderbetreuungsmaßnahmen wurden immer mehr Kinder geboren. Ein "Babyboom", jubelte die staatliche Nachrichtenagentur dpa, eine "Trendwende" sahen zahlreiche Kommentatoren, die zuvor nicht die Möglichkeit bekommen hatten, die regierungsamtlich verbreiteten Zahlen mit denen im eigenen Archiv zu vergleichen.
Ursula von der Leyen jedenfalls war stolz, Angela Merkel hatte alles richtig gemacht, Deutschland war gerettet. Leider nur zwei Wochen lang, denn nach nun vorliegenden neuen Geburtszahlen vom vergangenen Jahres sind in Deutschland anno 2008 nicht 3.400 Kinder mehr, sondern 4.000 weniger geboren worden. Der von der Leyen freihändig imaginierte "Trend zu mehr Geburten" war frei erfunden, ebenso wie die These, das Hereinbrechen der großen Finanz- und Wirtschaftskrise habe sich auf die Geburtenzahlen nicht negativ ausgewirkt. In Wirklichkeit brach die Zahl der Geburten im Oktober 2008 um rund 8000 Kinder ein - mehr weniger war nie.
Einziger Trost in der Abwärtsspirale: Wenigstens mit der rechten Gewalt geht es aufwärts.
AntwortenLöschenNaja. Im Oktober (nicht)geborene Kinder sind ja regelmäßig schon im Dezember bis Januar entstanden - zu Zeiten also, als von Wirtschaftskrise keine Rede sein konnte.
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