Mehrere tausend Jahre verschwendete der Mensch Energie, dass die Höhle glühte und die Kate dampfte. Offenes Feuer und flackerndes Licht gaben dem Primaten das Gefühl, zu Hause zu sein auf einem kalten, eigentlich in weiten Teilen lebensfeindlichen Planeten. Später stieß der Mensch auf den Energiererhaltungssatz, er entdeckte de Elektroenergie, ersetzte Wachskerzen durch Glühbirnen und Kamine durch Heizkörper, in denen warmes Wasser blubberte.
Zufrieden ist der Mensch damit nicht. Unnötig, so fand er bald heraus, verbrennt eine Glühbirne den größten Teil des Stroms, den sie schluckt: Nicht Licht kommt heraus, sondern Wärme. Gut so, meinten die Altvorderen, desto weniger muss das Zimmer zusätzlich geheizt werden.
Doch so einfach ist es nicht, denn schließlich spendet eine Heizung auch nicht nebenbei noch Licht. Und Ordnung muss sein im vereinten Europa, das harmonisiert wird, so lange noch irgendein Konferenzraum frei ist. Die EU-Regierung, liebevoll Kommission genannt, verfügte deshalb ein Glühbirnenvrbor, um die Aufheizung der Erdathmosphäre endgültig zu stoppen. Glühbirnen haben, nur mal in Licht gerechnet, einen Wirkungsgrad von fünf Prozent, 95 Prozent der zugeführten Energie schenken sie dem Nutzer als Wärme zurück.
Als nächstes auf der Verbotsliste: der offene Kamin, der einen Wirkungsgrad von nur 20 Prozent hat. Danach folgen dann schon Ottomotor, Energiesparlampe und Mensch, alle drei mit einem Wirkungsgrad von circa 25 Prozent. Das heißt, vier Kalorien müssen verbrannt werden, um eine Kalorie in Arbeit umzusetzen, die restlichen drei Kalorien gehen als Wärme verloren - noch, denn wenn der Mensch erst verboten ist, wird auch dieser Mangel natürlich behoben sein.
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