Was wurde nicht gewarnt und gemahnt, gebetet und protestiert. Und doch ist sie nun da, die Zwei-Drittel-Gesellschaft, die die Älteren unter uns noch als Synonym für das kennen, was heute die beständig auseinandergehende "Schere zwischen arm und reich" genannt wird.
Nicht deren weiteren Klaffen hat die Bundesbank heute angeprangert, sondern mit aktuellen Daten zur Entwicklung der Auftragseingänge in der deutschen Industrie eine neue Definition für den Begriff Zwei-Drittel-Gesellschaft geliefert. Nach Berechnungen der Bundesbanker sanken die Bestellungen aus dem Ausland um fast 38 Prozent gegenüber dem Januar des Vorjahres. Allein gegenüber dem schon miserablen Dezember wurden nocheinmal 11,4 Prozent weniger Aufträge erteilt.
Im Vergleich zum Jahresbeginn 2008 liegt das Minus sogar bei über 40 Prozent. Die Binnennachfrage, auf die die Vereinige Bundesregierung das Staatsvolk zuletzt einschwören wollte, kann den Einbruch nicht ausgleichen: Auch die heimischen Orders notieren mit minus 32,3 Prozent genau dort, wo sie in einer Zwei-Drittel-Gesellschaft liegen müssen. Bei zwei Dritteln von früher.
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