Langsam wird es eng für den Mörder des Passauer Polizeipräsidenten Alois Mannichl. Nachdem es der 50-köpfigen Sonderkommission nach Angaben der SZ, die sie von der "tz" übernahm, die sie ihrerseits aus einer österreichischen Boulevardzeitung abgetippt hat, gelungen ist, über die Handydaten aller Verwandten und Bekannten des Opfers Bewegungsprofile zu erstellen, die die Anwesenheit von deren Mobiltelefonen am Tatort zum Tattag ausschließen, zieht sich die Schlinge um den mutmaßlichen Täter unaufhaltsam weiter zu.
In einem nächsten Schritt werde die Soko "Lebkuchenmesser" sämtliche Handydaten aller Deutschen zu Bewegungsprofilen verdichten, verriet ein Fahnder. Das sei zwar rechtlich nicht zulässig. Ähnlich verfahre man aber seit Jahren bei DNA-Großkontrollen und bei der Überprüfung von Visa-Karten ohne Verdacht. "Wenn es Erfolg verspricht", sagt der Soko-Insider, "darf sich der wehrhafte Rechtsstaat nicht von Bürgerrechten und solchem Pillepalle behindern lassen."
Illegale "Bewegungsprofile" (Bild), deren Erstellung nach dem Vorratsdatenspeicher-Gesetz nur erlaubt ist, wenn es einen konkreten Tatverdacht gibt, könnten im Fall Alois Mannichl wirklich recht schnell alle offenen Fragen beantworten. Wenn erst feststeht, wo jeder einzelne der derzeit rund 60 Millionen infrage kommenden Deutschen sich zur Tatzeit wo genau aufhielt, werde der "Täterkreis sehr schnell überschaubar werden", wie es bei der Soko heißt. Man rechne mit höchstens zehn bis zwanzig Menschen bzw. Handys, die um den Tatzeitpunkt herum in der Fürstenzeller Ringstraße unterwegs waren. "Wenn wir da hart nachfassen, geht uns der Täter automatisch in die Falle."
Rechtliche Probleme sehe man trotz des gesetzlichen Profilerstellungsverbotes nicht. Es gehe hier immerhin um den "Kampf gegen rechts", sagt ein Ermittler. Wie auch im Kampf gegen Kinderpornografie, illegales Glücksspiel im Internet, islamistische Terror-Propaganda, Magersucht, Schleichwerbung, Rauchen, Alkopops, illegale Tauschbörsen, zu fette Ernährung und Falschparken müsse hier "einfach entschlossen durchgegriffen werden".
Zu groß sei die Gefahr, die Deutschland und der Welt durch Anschläge wie den auf Alois Mannichl drohe. Das Messerattentat war, wie erst jetzt bekannt wurde, noch viel brutaler als ursprünglich angenommen. Nach neuen Erkenntnissen der Kriminaltechnik, die aus den vier Wochen nach der Tat in der Nähe des Tatorte sichergestellten Zigarettenstummeln gewonnen werden konnten, handelte es sich bei der Tatwaffe, einem Lebkuchenmesser, um eine sogenannte "weapon of mass destruction", die "in der Hand eines zu allem entschlossenen Täters zahllose Opfer" fordern könnte.
Im Unterschied etwa zu einer gewöhnlichen Atom- oder Autobombe, sagt ein Fahnder, sei eine solche "ungeheure Waffe" in der Lage, unvorstellbar mehr Menschenleben zu fordern. Während eine handelsübliche Atom- oder Autobombe zwischen 12 und 400.000 Menschen töten könne, gebe es beim Lebkuchenmesser "nach oben eigentlich keine Grenze". Der Fahnder: "Zur Zeit untersuchen unsere Spezialisten noch, wie lange so eine Klinge reicht." Verantwortlich für die perfide Tat könnte dann, so mutmaßt Die Anmerkung, der tote Altnazi Friedhelm Busse sein: Mannichl hatte dem greisen SS-Mann nach dessen Tod eine warme Zudecke in Form einer Reichskriegsflagge aus dem Grab wegnehmen lassen, damit der Tote nicht noch in der Hölle für seine kruden Ideen werben kann.
Bitte immer wieder aufwärmen.
AntwortenLöschenSonst versickert das Thema in bewährter Manier, obwohl dem Dümmsten klar sein dürfte, daß hier familieninterne Zwistigkeiten in scharfer Form ausgetragen wurden.
Was ist die Quelle für das Zitat von diesem Fahnder, der "sämtliche Handydaten aller Deutschen zu Bewegungsprofilen verdichten" will und von "Bürgerrechten und solchem Pillepalle" redet?
AntwortenLöschenHat er das zu dir gesagt, oder ist das aus einer der genannten Boulevardzeitungen?