Wenig mehr kann viel spannender sein als die Live-Übertragung der Sitzung des Landtages aus Magdeburg. Die Kosten für den Kauf eines Servers, einer Kamera und eines PC-Arbeitsplatzes, an dem ein Mitarbeiter der Landtagsverwaltung jeweils die Namen der gerade redenden Politiker live als Untertitel eintippen, die Reden aufwendig archivieren und vorher Versprecher aller Art verbessern wird, ließ sich das Hohe Haus schlappe 47.000 Euro kosten, und nun ging es erstmals live on stage: Mit nur fünfminütiger Verspätung, die rein technologisch bedingt ist, sendete der sachsen-anhaltinische Landtag seine Debatte ins Internet.
Zumindest kündigte er das zuvor an - kein "Tatort" werde es sein, aber ein Stück gelebte Demokratie, wenn das Volk draußen an den Wlan-Volksempfängern die Regierungserklärung zum Thema "Möglichkeiten und Grenzen einer regionalen Steuerung der konjunkturellen Entwicklung" von Ministerpräsidentenstrickjacke Wolfgang Böhmer werde verfolgen können.
Das Volk ließ sich dann auch nicht lange bitten und stürmte den funkelnagelneuen Landtagsserver. Der meldete später zugeschalteten Fans denn auch erstmal "warten auf landtag.sachsen-anhalt.de". Anschließend fegte die Debatte allerdings los: "Was wir hier machen, ist überhaupt nicht mehr nachvollziehbar", schimpfte PDS-Chef Wulf Gallert. Ab jetzt für alle Zeiten im Landtags-Online-Archiv.
Update: Zwei Stunden nach Start der Übertragungen läuft auf dem Landtagskanal ein Kabarettprogramm. Ein gewisser Veit Wolpert von der FDP prangert nunmehr als Wulf Gallert von der PDS die Finanzmarktkrise an, alelrdings jeweils nur 33 Sekunden lang, dafür aber in einer Endlosschleife. Auch Katrin Budde von der SPD scheint nur 33 Sekunden gesprochen zu haben und auch sie wird als Wulf Gallert in den Akten geführt.
Die ganze Chaos-Karaoke-Vorführung im Original, wie sie der Steuerzahler sich fröhliche 47.000 Euro hat kosten lassen:
Wobei uns klar war, dass die Einbettungsfunktion des Landtagskinos auch nicht funktionieren wird. Tut sie zuverlässig. Gut, wenn man sich auf Politik verlassen kann.
Oh nein, das sind ganze 2 Cent pro Einwohner von Sachsen-Anhalt. Eine typische hallensische Großfamilie mit 2 arbeitslosen Eltern und 3 Kindern würde durch zusätzliche 10 Cent Ausgaben über Gebühr belastet, und das alles nur für ausgeweitete Selbstdarstellungsmöglichkeiten sachsen-anhaltinischer Politiker.
AntwortenLöschenZeit, dass das PQQ-Logo wieder an die wolkenbedeckten Himmel Magdeburgs und Halles projiziert wird: To the Blogmobil!
hie zwei cent, da drei, gestern sieben und morgen zwölf, dahinten noch vier und vorn 18, eine fahne für 3000 und ein videosystem für 47000, das schlechter läuft als ein videohandy mit kostenloser software . ja, carsten, das sind wirklich peanuts. wir sagen ja immer, nicht mal das könnse in magdeburch, nciht mal mit stil verchwenden
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