Das Bundeskartellamt hat gesprochen und endlich dürfen der Neubrandenburger "Nordkurier" und die "Schweriner Volkszeitung" eine gemeinsame Mantelredaktion betreiben. Bereits heute erfreut der "Nordkurier" seine Leser regelmäßig mit den besten Artikeln aus dem "Schweriner". Die publizistische Eigenständigkeit der Blätter solle nun aber weiter gewahrt und ausgebaut bleiben, schreibt der "Nordkurier" seinen Lesern. In Neubrandenburg wird künftig eine stark verkleinerte Mantelredaktion die Zulieferungen aus Schwerin "veredeln", verriet Geschäftsführer Lutz Schumacher dem Kress-Report.
Langfristig ist der weitere Weg der deutschen Regionalzeitungen allerdings vorgezeichnet. In fünf Jahren, so plant die für die Pressefreiheit zuständige Unterabteilung des Innenministeriums, wird die einzig amtliche deutsche Nachrichtenfabrik dpa die Mantelteile aller deutschen Regionalzeitungen zentral gestalten. "Bereits heute stehe in den Blättern ja überwiegend und gleichlautend dasselbe drin", begründet das ein Insider.
In zehn Jahren sei dann vorgesehen, dass die Agentur auch die Mantelteile der großen Überregionalen übernehme. Ziel sei es, dem deutschen Volke in 15 Jahren pünktlich zum 35. Jahrestag des Mauerfalls die "Deutsche Einheitszeitung" als Zentralorgan der Bundesregierung vorzustellen. Jeder Bürger erhalte dann ein Pflichtabo, das mit einer der GEZ vergleichbaren Gebühr finanziert werde. Statt über Hader und Zank zu schreiben, wie das heute noch oft der Fall sei, werde die "DE" kritisch und unabhängig den Finger in alle Wunden legen, um heilend zu wirken. Unter dem Titel des Blattes, das mit einer Startauflage von mehr als 30 Millionen Exemplaren erscheinen soll, werde neben dem Herausgebermotto "Wir halten den Ball flach - amtlich" auch noch ein gemeinsames Versprechen von Redaktion und Bundesregierung stehen: "Alles, was Du wissen musst".
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