Die große Koalition hat es geschafft: Nur knapp zwei Jahre nach der letzten Landtagswahl steht Sachsen-Anhalt nicht nur beim Frühaufstehen ganz vorn in der Rangliste der Bundesländern. nein, das westlichste Land des ehemaligen Ostens (Wahlspruch: "Wir stehen früher auf") stirbt auch schneller aus als jedes andere. Derzeit schrumpft die Bevölkerung so stark wie nirgendwo sonst im deutschsprachigen Raum, bescheinigte jetzt auch die Bertelsmann Stiftung. Demnach werden bis zum Jahr 2025 weitere 400.000 Menschen aus den Gebieten zwischen Stendal und Zeitz verschwinden, alles in allem etwa 17 Prozent der Gesamtbevölkerung. Während in manchen Landkreisen in 17 Jahren bis zu 25 Prozent weniger Menschen leben werden, liegt der erwartete Rückgang bei den Nachzüglern Magdeburg und Halle, heute noch zwei größere Städte, nur bei 8 und 12 Prozent.
Der Vorausberechnung zufolge entwickelt sich Sachsen-Anhalt in den kommenden 17 Jahren mit dann nur noch knapp zwei Millionen Einwohnern zum ältesten Bundesland. Die Hälfte der Einwohner wird 2025 älter als 53,6 Jahre sein, die Altersgruppe der über 80-Jährigen wird sogar um zwei Dittel wachsen. Damit wird jeder zehnte Einwohner im Jahr 2025 mindestens 80 Jahre alt sein. Unterdessen hat die Landtagsverwaltung reagiert und Gelder für eine neue Werbekampagne freigegeben: Mit dem provokanten Claim "Wir sterben schneller aus" will Sachsen-Anhalt an Autobahnkirchen und auf westdeutschen Fußballplätzen um Besucher werben, "solange noch jemand da ist, der die Touristen begrüßen kann", wie ein Mitarbeiter der mit dem Auftrag betrauten Werbeagentur verriet.
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