Dienstag, 7. Oktober 2008

Mail an die SPD: Vier Wochen, 129 Leser

Vier Wochen ist es her, das brach eine Welt für uns zusammen. Kurt "Mecki" Beck, das Symbol des Erstarkens der "gesunden Kräfte" (Karl-Eduard von Schnitzler)in der deutschen Sozialdemokratie, eiskalt weggeputscht - und ausweislich einer Email, die wir auf einem SPD-Server entdeckten, berichtete der neue SPD-Chef Frank-Walter Steinmeier den Seinen schon vom Rücktritt Becks, als der noch gar nicht zurückgetreten war.

Nachfragebedarf im Quadrat, weswegen wir die Pressestelle der Bundes-Partei schon vor vier Wochen wie folgt atemlos und hochbesorgt anmailten.

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From: politplatschquatsch@gmail.com
To: pressestelle@spd.de
Sent: Tue, 09 Sep 2008 09:26:24 -0400
Subject: Anfrage Rücktritts-Email F.W. Steinmeier

Sehr geehrter Herr Mikfeld,
im Internet ist mir heute eine Mail aufgefallen (beiliegend ein Auszug), die ausweislich Ihres Headers von Herrn Steinmeier am vergangenen Sonntag um 9.58 Uhr abgeschickt worden sein soll. Herr Steinmeier informiert den Empfängerkreis darin darüber, dass Kurt Beck zurückgetreten ist - ein Ereignis, das tatsächlich aber nach allen mir vorliegenden Presseberichten - und nach Kurt Becks eigener Darstellung vorhin in der Pressekonferenz - erst weit nach zehn Uhr am Sonntagmorgen stattfand.
Könnten Sie mich bitte wissen lassen, wie sich dieser Widerspruch erklärt? Sind hier interessierte Kreise dabei, mit gefälschten Informationen weiter Stimmung gegen die deutsche Sozialdemokratier zu machen?

Liebe und besorgte Grüße
PPQ


Bisher haben wir leider noch nichts von Herrn Mikfeld, Herrn Steinmeier, Münte oder gar einem der Putschisten gehört, die ja "in der zweiten Reihe" (Beck) zu finden sein sollen. Da wir jedoch wie der CIA, Wolfgang Schäuble und die Staatssicherheit modernste Technik zur Mailverfolgung einsetzen, können wir allerdings festhalten: Gelesen wurde unsere Mail in der Parteizentrale sehr wohl und zwar bis heute sagenhafte 129 Mal. Weitergeleitet hat man sie überdies 76 Mal. Das riecht nach Aufregung und erklärt das Schweigen. Wo keine Antwort sein kann, wird die Frage hin- und hergeschoben, bis sie dünn und alt geworden ist. Einen Putsch? Gab es nicht. Eine Rücktrittsmail? Niemals. Schweigen kann so beredt sein.

1 Kommentar:

  1. Ich lach mich schlapp, kein Wunder, daß die Probleme mit der Globalisierung haben

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