Die Weltwirtschaft malt Fragezeichen, die Marktwirtschaft liegt auf dem Totenbett, Karl Marx wird nachgesagt, das alles schon vor hundert Jahren vorhergesagt zu haben. Es folgt eine Inflation an Antworten, deren lustigste der Landesparteitag der Linken in Hessen gab: Der Staat dürfe nun nicht nur die Pleitebanken übernehmen, nein, das gesamte Bankenwesen müsse in öffentliches Eigentum überführt werden, auch die noch profitablen Teile des Finanzkapitals.
Der Staat, wir einnern uns, ist der, dessen Landesbanken und Kreditanstalten für Wiederaufbau am heftigsten mitzockten beim Pokerspiel um den größten Gewinnhebel mit dem exostischsten Finanzprodukt. Die Linke wiederum, wir erinnern uns, ist die Partei, die demnächst in Hessen mitregieren wird. Beim Finanzkapital, dem letzten Beteiligten im Dreisatz, handelt es sich um eine Branche, die die Linke bis zum Wochenende nicht verstaatlichen, sondern abschaffen wollte: Eine sozialistische Welt ohne Geld, was braucht die auch Banken?
Ganz so weit ist DGB-Chef Michael Sommer noch nicht. Er fordert derweil nur, der drohenden Rezession mit einem öffentlichen Investitionsprogramm in Höhe von mindestens 25 Milliarden Euro zu begegnen. 25 Milliarden sind für einen wie Sommer, der im Verwaltungsrat der Staatsbank KfW mithalf, eine ähnliche Summe flott zu verjuckeln, kein Geld. Man druckt es einfach, und schon ist es da.
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