Im Kampf gegen das Böse ist das Gute und Schöne noch immer die schärfste Waffe. Um rechtem Gedankengut im Osten Deutschlands den lange überfälligen Garaus zu machen, setzt Sachsen-Anhalt deshalb jetzt auf klassische Klänge: Eine Konzertreihe namens „Klassik für Toleranz“ soll, so heißt es in der Staatskanzlei, "im Rahmen der Demokratieoffensive „Hingucken/Einmischen“ verirrte Skinheads, Nazi-Hooligans und "längst die in Mitte der Gesellschaft vorgedrungenen" (Claudia Roth) Nazis in Nadelstreifen von ihrem grundgesetzwidrigen Tun abbringen. Der Chef der Staatskanzlei, Staatsminister Rainer Robra, macht den Schirmherrn der Konzerte, die entlang der sogenannten "Straße der Gewalt" von Köthen, Magdeburg und Halberstadt stattfinden werden. Vom Erfolg ist der nebenberuflich als Chef der freien Straffälligenhilfe Sachsen-Anhalts engagierte Christdemokrat überzeugt, darüber hinaus wünsche er sich, sagte Robra in Richtung der gefürchteten freien Kameradschaften, "dass die Konzerte über den künstlerischen Genuss hinaus dazu anregen, sich mit im Nationalsozialismus verfemten Künstlern zu beschäftigen, sich bewusst zu machen, wohin Rassenwahn und Intoleranz führen und über die Stärkung unserer Demokratie heute nachzudenken.“
Die Konzerte werden bestritten von dem renommierten französischen Ensemble „Verstummte Stimmen“, das seit 2003 Werke von im Nationalsozialismus verfolgten und umgekommenen Komponisten zu Gehör bringt. Zum 70. Jahrestag der Reichspogromnacht am 9. November 2008 veranstaltet es eine Konzertreise durch Europa, vor allem um junge Leute zu sensibilisieren. Mit dem Kampf gegen rechts schlägt Sachsen-Anhalt si zur Freude von Robra zwei Fliegen: „Damit werden unsere guten Beziehungen zu Frankreich einmal mehr unterstrichen.“ Kommende Projekte bei "Hingucken/Einmischen" sind dann "Klezmer für Skins" mit Itzhak Perlman, "Country agains Rasism" mit Catch Boulder und seiner Band und als finale Dröhnung dann "Marschmusik für Multikulti" mit dem Zentralen Polizeiorchester.
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