DDramatisch, groß und verzweifelt, rasant, plötzlich und merh (oder weniger) als erwartet - das sind die Lieblingsvokabeln der Regisseure einer Medienwirklichkeit, die ihrem Publikum das wahre, häufig gar nicht so aufregende Leben tagtäglich als exaltierte, vor Panik dröhende Seifenoper vorführt. Hier wird zusammengebrochen und zurückgetreten, es werden Pakete geschnürt und Banken gerettet, es wird zurückgetreten und vom Zurücktreten geredet. Meist haben die kurzatmigen Nachrichten einen wahren Kern, im Falle des selbsternannten Leitmediums "Spiegel" aber ist der vor lauter Pudel immer weniger oft zu erkennen.
Bund und Länder, brüllt der Online-Arm des einstigen Enthüllungsblattes heute, "haben auf ihrem Bildungsgipfel massive Investitionen in Bildung und Forschung vereinbart." Bis 2015 sollen die Ausgaben auf zehn Prozent des Bruttoinlandprodukts steigen, verspricht das einst kritische Magazin.
Massiv also. Bis 2015. Derzeit beträgt der Anteil der Bildungsausgaben an den Staatsausgaben rund neun Prozent. In sieben Jahren soll er um ein Prozent wachsen. Massiv wachsen. Ja, Spiegel, das ist mal eine wirklich gute Nachricht.
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