Im richtigen Moment das Richtige tun, das ist richtige Politik, so sprach schon Angela Merkels Amtsvorgänger Walter Ulbricht, und er lag damit völlig richtig. Eingedenk dessen handelt die Enkelin derzeit wie einst der "Weisen aus Sachsen", der durch den bau der Berliner Mauer regionale Bekanntheit erlangte: Statt im Zuge der Beendigung der Globalisierung neue Handelsschranken zu errichten, plant Merkel die Organisierung eines Nachfrageschubs für die kränkelnde Weltwirtschaft. So sollen die ärmsten der Armen, die überwiegend Autos im Durchschnitssalter von sieben bis zehn Jahren fahren, mit einer neuen Steuerregelung motiviert werden, die überfällige Neuanschaffung eines ökologisch korrekten Wagens jetzt anzugehen.
Zu diesen Zweck plant die Bundesregierung, Käufern von abgas- und verbrauchsoptimierten Neuwagen für zwei Jahre die Kfz-Steuer komplett zu erlassen. Für viele, die bisher rund 200 Euro für ihren acht Jahre alten Opel zahlen, war das der letzte Kick, die Autohäuser zu stürmen. Rechnet sich der Kauf eines nagelneuen Golf zum Listenpreis von 32.000 Euro damit doch schlagartig: Durch den großzügigen Steuererlaß amortisiert sich die laufberuhigte Bereifung des neuen Familienlieblings schon nach zwei Jahren, weitere 160 Jahre später ist das gesamte Auto komplett über die Steuerbefreiung bezahlt. Gesetzt den Fall, die Steuerbefreiung wird jeweils verlängert.
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