Je tiefer die Kurse, desto mehr gibts fürs Geld. Wohl dem der noch welches hat wie die arabischen und asiatischen Staatsfonds, die im vergangenen Jahr für 43 Milliarden Euro und im ersten Halbjahr für knapp 22 Milliarden Euro Firmen in Europa und den USA kauften.
Richtig in Gang kommt das Geschäft allerdings erst jetzt: Ein arabischer Fonds kaufte die AMD-Chipfabriken in Dresden, ein Fonds aus Katar steigt bei der Schweizer Großbank Credit Suisse ein. Bei deren Konkurrenten UBS hat der Staatsfonds Singapurs in den vergangenen Monaten sieben Milliarden Euro investiert, derselbe Fonds ist mit 4,7 Milliarden Euro bei der amerikanischen Citigroup eingestiegen. Kuwaits Staatsfonds hat 4,4 Milliarden Euro in die US-Bank Merrill Lynch gesteckt und beim Börsengang von Visa 566 Millionen investiert. Katar wiederum hält inzwischen 20 Prozent an der Londoner Börse und zehn Prozent an der skandinavischen Börse OMX. Der saudiarabische Staatsfonds übernahm währenddessen die Kontrolle über den US-Kunststoffhersteller General Plastics. Die Kuwait Investment Authority ist mit knapp acht Prozent an Daimler beteiligt,
Fonds wie die Abu Dhabi Investment Authority, der Norwegian Government Pension Fund Global und die Anlagefirmen von Staaten wie Russland, Australien, Kanada oder "Exoten" wie Irland, Malaysia oder Neuseeland verfügen über Geldmittel in Höhe von rund zwei Billionen Euro - damit könnten sie die 30 größten deutschen Firmen etwa sechsmal komplett kaufen. Um das zu verhindern, hatte die stets weitsichtig agierende deutsche Bundesregierung angekündigt, Außenwirtschaftsgesetz zu ändern, um ausländische Investitionen in Deutschland kontrollieren und gegebenenfalls verbieten zu können.
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