Harsche Kritik an der internationalen Finanzkrise kommt jetzt auch von Michael Sommer, dem Chef des Deutschen Gewerkschaftsbundes, der im Nebenjob Aufsichtsratsmitglied bei der in Finanzspekulationen hocherfahrenen Kreditanstalt für Wiederaufbau ist. Offenbar an sich selbst gerichtet, analysierte Sommer, dass "jene Manager, die sich am Kasino-Kapitalismus lustvoll beteiligt und die Milliardenverluste produziert hätten", nun als erste versuchten, den Schaden auf die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter abzuwälzen.
Sommer, bei der KfW in vorderster Front beteiligt am wilden Herumjonglieren mit Telekom-Aktien, Kreditderivaten und amerikanischen Haus-Grundschulden, ist nach dem Zusammenbruch der Spekulationsspirale, an der er neben dem nunmehr nicht weniger unglücklichen Finanzminister Peer Steinbrück eifrig mitgedreht hatte, ein bisschen traurig über die Auswirkungen. Flugs macht der gewiefte Kämpfer für Arbeiterrechte die Schwalbe. Sommer wars nicht, der Kapitalismus wars! Der bedeute nämlich "Personalentlassungen und Lohndrückerei - zuerst bei Banken und Versicherungen und dann im Zuge des Wirtschaftsabschwungs auch in anderen Branchen." Der Arbeiterführer weiß genau, wovon er spricht: Sommers Gewerkschaftsbund ging bereits in den zurückliegenden Jahren mit schlechtem Beispiel voran und baute seine Mitarbeiterzahl kontinuierlich ab.
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