Die "Welt", das Organ, das der endgültigen Einheit Deutschlands verpflichtet ist, feiert Gerd Natschinski als "Musical-König des Ostens". Klar, der Eisler-Schüler, der mit "Mein Freund Bunbury" einen Welterfolg landete, der es auf 6000 Aufführungen in zehn Sprachen brachte, ist der erfolgreichste Musical-Komponist der DDR. Aber wer ist der "Musical-König des Westens"? Den es ja geben muss, weil die "Welt" in Sachen Natschinski sonst zwangsläufig von "Musical-König Deutschlands" hätte sprechen wollen und müssen.
Nein, nein, Andrew Lloyd Webber ist ja Brite. Und Madonna Amerikanerin. Jemand anderen nennt aber auch der Glückwunschartikel der "Welt" nicht. Vielleicht, weil es niemanden gibt? Demnächst auf dem Geburtstagkalender: Boris Becker, der Tenniskönig der alten BRD. Kuhlenkampf, der beliebteste Showmaster der Westzonen. Und natürlich Fritz Walter, der für Westdeutschland Fußball spielte.
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