Donnerstag, 17. Juli 2008
Papst macht Klima
Nachdem er das Weltklima auf seinem 20-stündigen Flug von Rom nach Sydney eigenhändig mit zusätzlichen drei Tonnen Kohlendioxid angereichert hat, begeisterte Papst Benedikt XVI. bei seinem ersten Auftritt auf dem Weltjugendtag in Sydney mehr als 200.000 Pilger mit einem eindringlichen Appell zu mehr Umweltschutz. Die natürlichen Ressourcen fielen einem "unersättlichen Verbrauch" zum Opfer, sagte der traditionell allen Fahrgemeinsschaften, Fahrradtouren und Car-Sharing-Angeboten abholte Papst. "Wir stellen ungern fest, dass die Oberfläche der Erde auch von Narben geprägt ist: Erosion, Abholzung, die Verschwendung der Mineralvorkommen und Meeresressourcen", gab er zu, dass er nicht verstehen kann, wie Gott das zulassen könne. Mit Blick auf die globale Erwärmung erklärte das katholische Kirchenoberhaupt, das jährlich etwa tausendmal so weit fliegt wie der durchschnittliche Erdbewohner: "Einige von euch kommen aus Inselstaaten, deren bloße Existenz durch steigende Wasserspiegel bedroht wird; andere Staaten leiden unter den Folgen verheerender Trockenheit."
Das zeigen sie auch immer im Fernsehen, weshalb der Papst das gleich anschließend geißelte: Fernsehen und das Internet beuteten die Themen Sex und Gewalt zu Unterhaltungszwecken aus. "Alkohol- und Drogenmissbrauch, die häufig in Fernsehen und Internet als Unterhaltung präsentierte Verherrlichung von Gewalt und sexuelle Erniedrigung" zerstörten den gesellschaftlichen Zusammenhalt, mahnte er. Früher, als es noch kein Fernsehen gab, wurde offenbar aus Sicht der Kurie nirgendwo Alkohol getrunken, in der Zeit vor Erfindung des Internets gab es keine sexuelle Gewalt, keine Kriege und keinen Drogenmißbrauch.
Solche Botschaften kommen an: Die Pilger brachen während Benedikts Ansprache immer wieder in Jubel aus, "es herrschte ausgelassene Stimmung wie bei einem Fußballspiel", schreibt die Stimmungsfachagentur dpa. Auch während einer CO2-intensiven Alleinfahrt des Papstes in seinem Papamobil durch das Zentrum von Sydney säumten zahlreiche Gläubige die Straßen, viele waren auf eigene und auf Kosten des weltklimas eigens angereist, um dem Mahner zuzuhören.
Deswegen ist Gott ja auch Gott und es heisst, die Wege des Herren sind unergründlich. Die armen Schlucker, die bei der ersten Sintflut ersäuft wurden, haben garantiert auch nicht gewusst, warum Gott so ein fieses Ekel ist. Erst schafft er all die schönen Dinge und dann...
AntwortenLöschenDer Papst ist zwar Stellvertreter Gottes auf Erden aber deshalb muss er doch nicht alles verstehen. Die Erde mit ihren ganzen Narben, eine blitzeblank polierte Billiardkugel im All wäre ästhetischer gewesen. Meint der Papst. Und da muss ich ihm zustimmen.
lasst doch den alten mann in ruhe. seine aufgabe ist zu mahnen und zu warnen und das neue immer doof zu finden. ich würde es nur begrüßen, wenn benedikt ein knallharter konservativer wäre und nicht so ein weichgespülter kulturkritiker, wie es drei an jeder ecke gibt. mit seinen ansagen in sydney könnte er auch bei ver.di auftreten.
AntwortenLöschen