Endlich schalten sich die deutschen Medienwächter in den engagierten Kampf der Politik gegen die größte Bedrohung der Volksgesundheit in unseren Tagen ein. Mutig wie selten hatte die Reform-Regierung Merkel im vergangenen Jahr ein weltweit geltendes Verbot von Glücksspielen und Glücksspielreklame verhängt, das seitdem allerdings zuallererst von den staatlichen Lottogesellschaften unterlaufen wird.
Auch Fernsehsender wie die staatliche ARD und das Partnerprogramm ZDF sendeten immer wieder unverhohlen um Kunden buhlende Lottowerbung, obgleich bekannt ist, dass allein die zehnsekündige Sendung eines Schriftzuges wie "bwin.com" leicht hunderttausende argloser Familienväter zu jackpotabhängigen Zombies machen kann.
Das soll nicht mehr vorkommen. Wähend das Bundesland Sachsen-Anhalt die drei zombieerzeugenden Spielbanken in seinem Besitz jüngst erst mit einer Millionenzahlung vor der Pleite gerettet hat, greift die Niedersächsische Landesmedienanstalt (NLM) hart gegen die so genannte "Süddeutschen Klassenlotterie" und deren Fernsehsendung "SKL-Show" durch. Die Lotto-Show verstoße gegen die neuen Vorschriften für Glücksspiele, teilten die Aufseher dem Sender RTL in einem Schreiben mit.
Dabei beruft sich die Landesmedienanstalt darauf, dass die Werbung im Fernsehen für öffentliche Glücksspiele seit Anfang 2008 untersagt ist. Ob als nächstes dpa-Meldungen über die Höhe des aktuellen Jackpots verboten werden, ist noch ungewiss. Nur der SKL-Fall sei eindeutig, weil die SKL Sponsor der Sendung ist und damit für hierzulande verbotenes Glücksspiel geworben wird. Günter Jauch, trotz seines Wohnorts Potsdam und seiner Verwicklung in augenscheinlich ungesetzliche Fernsehsendungen seit Jahren beliebtester Moderator der Deutschen, wird damit jetzt lottotechnisch erstmal arbeitslos: Die nächste SKL-Sendung fällt aus.
Der Kommentar wurde von einem Blog-Administrator entfernt.
AntwortenLöschenUnd da heisst es immer, Konkurrenz belebe das Geschäft. Pah.
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