Der DFB hat aus dem Mund seines Vorsitzenden Theo Zwanziger seine Kritik an der Ablehnung der geplanten TV-Vermarktung durch das Bundeskartellamt bekräftigt. Die fünf Millionen Zuschauer der «Sportschau» seien durch die Entscheidung bedient worden, machte der Fußballfunktionär klar, wie sehr ihm das Publikum seiner Kicker eigentlich am Arsch vorbeigeht.
Wichtig für den DFB ist nur, dass jemand zahlt, und zwar möglichst viel. Es stehe aber nirgendwo geschrieben, dass der Bundesliga-Fußball im frei empfangbaren Fernsehen ausgestrahlt werden müsse. Schließlich steht es ja jedem Bundesbürger frei, sich ein Premiere-Abo anzuschaffen und dann im Pay-TV zeitnah und zu sozialverträglichen Preisen zuzuschauen, wie der Ball rollt.
Dem Kartellamt drohte der Freund des Jugendfußballs nach der Entscheidung schonmal unverhohlen mit finanziellen Einschnitten bei der Nachwuchsförderung. Kommt allemal besser, wenn man die Schwächsten vors Loch schiebt, als wenn man ankündigen würde, nach dieser unmöglichen Entscheidung demnächst Bundesliga-Superkickern demnächst nicht mehr zwei, sondern nur noch anderthalb Millionen zahlen zu wollen.
Es gehe um die Konkurrenzfähigkeit Deutschlands, kritisiert auch Kalle Rummenigge die Kartellamtentscheidung. Rummenigges FC Bayern München war vor sieben Jahren die letzte deutsche Mannschaft, die die Champions League gewinnen konnte - seitdem gab es zwar eine Zentralvermarktung, aber keinen internationalen Erfolg eines deutschen Vereines mehr. Nicht mal mehr im Uefa-Cup, wo die zentralvermarkteten deutschen Klubs seit elf Jahren zuverlässig gegen Mannschaften aus finanziell besser gestellten Ligen den Kürzeren ziehen. Ähm, fianziell besser gestellte Ligen? Fünf der letzten zehn Uefa-Cup-Sieger stammen aus der Türkei, Rußland, Holland und Portugal.
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