Nach dem Erfolg der Milchproduzenten, die ihren Abnehmern im Handel nach einer Woche Milchboykott um zehn bis 15 Prozent höhere Literpreise abtrotzen konnten, planen auch Popmusikanten weitreichende und landesweite Kampfaktionen. Es gehe nicht an, sagte ein Vertreter des Verbandes Deutscher Rockmusiker (VDR), dass "Musik, die ja ein kulturelles Gut ist, von den großen Elektroketten verramscht wird".
Es ist ein Hilfeschrei, der aus den deutschen Tonstudios kommt. Früher hätte seine Band gut von der Verkäufen von Schallplatten und CDs leben können, beschreibt Verbandsvertreter Gerry Krautsch (bg), inzwischen aber verweise die Musikindustrie immer öfter darauf, dass die Tonträgerabsätze sänken, während immer mehr "Superstars" um den schrumpfenden Markt buhlen.
Die durchschnittlichen Preise, die heute für ein Musikstück an den Künstler flössen, lägen um bis zu drei Drittel unter denen, die noch Anfang der 90er Jahre üblich waren. "Es ist für unsere Mitglieder längst nicht mehr möglich", warnt der VDR, "mit musikalischen Spitzenleistungen allein Millionär zu werden." Mittlerweile müssten viele professionelle Musikanten ihren Beruf als Hobby betreiben oder zusätzlich zur Studioarbeit sehr viele Liveauftritte absolvieren. "Dennoch reicht es für die meisten nicht zum Leben und nicht zum Sterben."
In der Stunde der Not aber stehen die Stars zusammen. Ultimativ verlangt der VDR von den marktbeherrschenden großen Plattenfirmen "10 bis 15 Prozent obendrauf" (VDR). Der Weltmarktpreis für Musik sei beispielsweise in Frankreich sehr viel höher, auch in der Schweiz und Norwegen liege der Ladenpreis für einen CD weit höher als hierzulande. "Damit es sich lohnt, noch mehr Musik herzustellen", heißt es in einer Erklärung, die auch zahlreiche namhafte Musiker wie Herbert Grönemeyer, Wolfgang Niedecken, Edo Zanki und Xavier Naidoo unterzeichnet haben, "müssen gerade die Hersteller wieder mehr davon haben." Der Verband der Milchhersteller hat sich unterdessen bereits mit dem Anliegen der Rocker solidarisiert, auch die Gruppe der Gartenmöbelhersteller im Verband Deutscher Möbelunternehmen (GMHiVDM) äußerte Verständnis: "Unsere Mitglieder, die von der Preisdrückerpraxis der großen Baumarktketten betroffen sind, denken über ein Klappstuhlembargo für die EM-Tage nach", hieß es im GMHiVDM-Hauptquartier.
alle preise sollten um zehn bis 15 prozent steigen, damit auch alle etwas davon haben. und danach können sich alle in der funktion als alle verbraucher beschweren, dass die preise gestiegen sind. daraufhin würde alle fordern, alle preise wieder zu senken. and so on bis zum ende der welt.
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